Heilgeschichten - Heilge Schichten
Geschichten von Kränkung und Heilung
Geschichten bestehen immer aus mehreren Schichten. Deshalb Ge-Schichten. Im Englischen ist es ähnlich. Da bestehen Geschichten aus Stockwerken. Storey ist das Stockwerk und Story die Geschichte. Für mich sind Geschichten immer multi-storeys - mehretagige Ge-schichten. Möglichst viele Etagen in einer Anamnese zu finden, zu begreifen und die Treppen zwischen den Stockwerken für Heilung zu nützen ist die Aufgabe des Arztes. In diesen Ge-Schichten sind Patienten, Namen, Alter und Zeitpunkte so verändert, dass das Arztgeheimnis vollständig bewahrt bleibt.
Mit Absicht nenne ich das NICHT Krankengeschichten, denn das wäre diskriminierend.
Gelenke und Auge - unser Körper ist vernetzt
Ein Patient meldet sich wegen Schmerzen im rechten Handgelenk. Bei Bewegung verstärken sich die Schmerzen und er kann weder schmerzfrei schreiben noch musizieren. Das geht seit einer Woche so und keine Besserung ist in Sicht.
Die Ursache schien einfach. Begonnen hatte es, nachdem er sich immer wieder bei einer Wanderung in steilem Gelände mit seiner rechten Hand abgestützt hatte. Ich gab ihm ein homöopathisches Mittel, aber ich traute der Geschichte nicht und bestellte ihn zur Kontrolle in zwei Tagen.
Mein Gefühl gab mir recht. Die Schmerzen im Handgelenk waren verschwunden, aber jetzt schmerzte bei Christian (nennen wir ihn so) das rechte Sprunggelenk. Er solle das Mittel weiter nehmen, ich gab Basen dazu, denn ich hatte jetzt einen konkreten Verdacht. Kontrolle in drei Tagen um das Labor zu besprechen.
Das Labor bestätigte mein Denken. Die Schmerzen im rechten Sprunggelenk waren jetzt zwar auch verschwunden aber Christian hatte jetzt leichte Schmerzen in der rechten großen Zehe und in der rechten Schulter.
Christian litt seit längerem an einer larvierten (maskierten, versteckten) Gicht.
Die Harnsäure war erhöht und durch die einseitige Gelenkbelastung fiel die seit langem zu hohe Harnsäure in den Gelenken der rechten Körperseite aus.Er hatte durch die Druckbelastung eine Gichtarthritis in mehreren Gelenken seiner rechten Körperseite.
Das ist nicht alles. Interessant wurde es als Christian erzählte er habe seit langem Schmerzen in seinem rechten Auge.
Das nennt man Lateralität! - Seitigkeit. Mit einer Basentherapie und dem homöopathischen Medikament verschwanden sowohl die Schmerzen in den Gelenken der rechten Körperhälfte als auch auch die Schmerzen im rechten Auge.
In der Homöopathie sind mehr als 30 Medikamente bekannt für gichtische und rheumatische Augenerkrankungen und das seit über 200 Jahren!
Die Gicht kümmert sich nicht um Körperseiten. Wenn die Lokalisation so stark seitenbezogen ist wie bei Christian, dann muss die Diagnostik tiefer graben, um die Ursachen für die Seitigkeit - Lateralität - zu ergründen. Die Suche nach einem Focus - einem Störherd ist notwendig, um die nächst tiefere Schicht der Störung zu enthüllen und behandeln zu können.
Der Körper ist ein Wunder und alles ist vernetzt. Auch Krankheiten richten sich danach und Ärzte sollten daher vernetzt und ihr Fach übergreifend denken.
Der Teufel und die Angst vor dem Bösen
Ein Patient kommt voll der Angst, er werde mehr und mehr teuflisch. Seit vielen Jahren ist es immer schlimmer geworden und er hat die große Angst, dass er andere Menschen zu schlechten Taten verführen könnte.
Er macht das zwar nicht und seine Gedanken, die ihn quälen, kommen nie zur Ausführung. Aber die Angst ist da, es könnte Wirklichkeit werden. Ich will nicht in Details gehen. Er beschreibt wie immer stärker etwas Dunkles in seine Welt tritt.
Seine psychische Erkrankung besteht seit vielen Jahren. Natürlich gibt es dafür eine psychiatrische Diagnose und natürlich eine Therapie. Diese jedoch hilft immer weniger und die Medikamente verträgt er immer schlechter und er weiß nicht weiter. Verzweifelt sucht er Hilfe.
Wenn der Schmerz von ganz wo anders kommt
Ein etwa 12-14 jähriges Mädchen leidet seit Monaten immer wieder unter Bauchschmerzen. Immer wieder einen Tag, ohne ersichtlichen Grund, einfach so, zwischendurch. Der Hausarzt fand im Labor nichts und es gab keinen Hinweis auf eine Ursache und es wurde schlimmer. Im Sommer waren die Schmerzen dann drei Wochen lang durchgehend so stark, dass die Klinikambulanz aufgesucht wurde.
Die Abklärung ergab wieder nichts. Schmerzmittel wurden weiter verschrieben. Dann wurden die Schmerzen jedoch so stark, dass das Mädchen, nennen wir sie "Iris" eine Woche lang nur mehr geschrien hatte. Sie konnte - so die Mutter - vor Schmerzen nicht einmal mehr das Buscopan schlucken. In meinem Sommerurlaub rief die Mutter von "Iris" meine Frau an und wir vereinbarten einen Termin und gleich schon eine Thermographie.
Das Ergebnis war klar. Die Behandlung auch. Am nächsten Tag waren die Schmerzen wesentlich besser und nach 2-3 Tagen verschwunden. Bei einer Kontrolle etwa 6-7 Wochen später sagen Mutter und Tochter: Das Bauchwehthema ist beendet. Die Schmerzen waren nie mehr wiedergekehrt.
Die Erklärung, die Untersuchung und die Ursache und Therapie finden sie HIER
Eintrag im Buch der Rekorde - aber todkrank
Weil ich gerade die Seite über Erschöpfung geschrieben habe, fällt mir ein Patient ein, den ich vor vielen Jahren sehr lange und intensiv betreut habe. Er hatte es ins Guinness Buch der Rekorde geschafft. In einem Tennismarathon von über 125 Stunden hatte er nämlich Tag und Nacht, stundenlang - tagelang durchgespielt und den Weltrekord im Dauertennisspielen gebrochen.
Gebrochen kam er auch zu mir in einem Zustand völliger Erschöpfung. Er empfand sich nicht mehr als er selbst. Die Defizite an Mineralstoffen gemessen durch Atomabsorptionsspektrometrie waren enorm. Er war nur mehr Hülle und Schatten seiner selbst - sein Selbst war nur mehr als Schatten zu erkennen. Wie also hätte er sich selbst noch regenerieren können wo er das Selbst fast verloren hatte. Die Genesung dauerte über ein Jahr, er war aber um viele Jahre gealtert. Siehe dazu auch Erschöpfung und Mikromort.
Ein spannendes Detail am Rande. Eine Zeitschrift - ich habe die Kopie - hatte ganz verwundert und beruhigend festgestellt "Wer allerdings glaubt, der Junge wäre abgemagert und vom Stress gezeichnet, irrt: Er hat sogar ein Kilo zugenommen!" Die Erklärung ist einfach. Durch die entstandene enorme Übersäuerung wurde eine abenteuerliche Menge an Flüssigkeit gespeichert. Nach ein paar Tagen sah das Gewicht nämlich ganz anders aus und er konnte den beträchtlichen Gewichts- und Substanzverlust sehr lange Zeit nicht mehr ausgleichen.
Liebe, ein junger Bub und unklares Hinken
Ich erinnere mich an einen jungen Buben, der mit seiner Mutter vor mehr als 20 Jahren zu mir kam. Er hinkte und es war allen unklar warum. Natürlich hatten ihn Spezialisten untersucht aber nichts Krankhaftes gefunden, das dieses Hinken hätte erklären können.
Beim zweiten Mal kam sein Vater mit und brachte mich auf die richtige Fährte. Ich hatte irgendwann einmal eine Ausbildung in systemischer Therapie bei Hellinger gemacht und spätestens seit damals habe ich systemisches Denken integriert.
Der Vater hinkte nämlich und woran noch nie jemand gedacht hatte, drängte in mein Bewusstsein. Gab es da eine Beziehung? Das Nachfragen klärte zumindest diese Frage rasch: Das Hinken des Sohnes hatte erst nach dem Unfall des Vaters begonnen.
Die größte Kraft ist die Liebe und der Sohn wollte unbewusst seinen Vater heilen, indem er dessen Leiden übernahm - auf sich nahm. Die Ursache des Hinkens war die somatische Empathie des kleinen Buben und die Erkenntnis: Auch Liebe kann krank machen.
Durch das Erkennen der Ursache und mit Hilfe von Hypnotherapie nach Milton Erickson und Homöopathie konnte der kleine Bub bald wieder gerade und frei von jedem Hinken gehen.
Übergewicht, ein Kind und stilles Leiden
Ein Vater kommt mit seinem noch sehr jungen Sohn. Dieser ist übergewichtig und die Eltern sorgen sich. Schon in den ersten Minuten sehe ich wie sehr das Gespräch den Jungen mitnimmt. Doch er ist tapfer und schweigt. Ich unterbreche also das Gespräch und lasse von meiner Assistentin einen Farbentest durchführen um die emotionale Situation zu klären.
Meine Einschätzung bestätigt sich und ich spreche nicht über Ernährung, sondern nur davon, dass er sich eine Bewegungsart suchen sollte, die ihm Freude macht und sich nur soviel bewegen soll, dass er sich auf das nächste Mal freut. Und ich spreche davon, dass er nicht weiß was er will und dass er schwer Nein sagen kann.
Davon, dass er an mangelndem Selbstwert leidet, spreche ich getrennt später mit seinem Vater, der bestätigt, wie sehr er in der Schule gemobbt wird.
In einem Telefonat mit seiner Mutter ein paar Tage später berichtet diese, wie sehr sich der Junge über den Farbentest empört hat, dass er nach der Ordination auf 180 war und dass er ab dem nächsten Tag verändert war.
Denn der, "der nie sagte was er denkt, was er will" wie es seine Mutter beschrieb, war plötzlich entschlossen geworden.
Natürlich war das nur der erste Impuls, dem noch viele folgen müssen, aber was führte zur Veränderung? Mehr davon HIER: