Der COVID-19 Blog
Gesund bleiben in schweren Zeiten
Qualifizierte Meinung bleibt gefragt. Vor vielen Jahren war ich immerhin einige Monate stellvertretender Leiter einer Infektionsabteilung. Mathematik und Statistik gehören zu meinen Hobbies und medizinische Kritikfähigkeit ist mir wichtig. Da ich seit 36 Jahren in meiner Ordination mitten im Leben stehe, weiß ich um was es im medizinischen und diagnostisch-therapeutischen Bereich geht.
- Corona - Wissenschaft braucht Aufrichtigkeit
- Aktuelles zur Impfung gegen Corona in China
- Es herrscht ein Virus – Gift zwischen den Menschen
- Das Pareto Prinzip auch in der Infektionsübertragung
- Hamster wissen mehr über Masken bei COVID-19
- Corona - Wie verbreitet sich das Virus? - Simulation
- Für Ihren Schutz - ich sage es mit aller Deutlichkeit!
- Corona - Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste
- Unterzeichner – The Great Barrington Declaration
- Coronavirus OC43, russische Grippe, 1. Pandemie
- Die Pest - Justinian und Synchronizitäten der Zeit
- Pest, die erste Pandemie und Infektionsgeschichte
- Elefantensterben ohne Resonanz - keine Resultate
- Die kürzeste und billigste Ordination des Jahres
- Verbreitung der Pest in Tieren - und COVID-19?
- Was ist Wahrheit? - das ist die Frage der Zukunft
- Die Virus Pandemie ist noch lange nicht vorbei!
- Immunität - unser Blut ist ein besonderer Saft
- Herdenimmunität, berechnende Kriegsmentalität?
- Mein Mitgefühl gilt den verstorbenen Kollegen
- Darum Atemschutz - es gibt mehr als Sie sehen
- Marlboro Man, Wikinger und die Tiroler Maske
- Probleme im Großen, dann freu dich am Kleinen
- Das eigene Leben wieder in die Hand nehmen
- Mittlere NO2 Dichte in der Troposphäre 1:2 2020
- Lombardei das Sterben im Dreck – Corona - NO2
- Corona - Testzahlen und der Wert des Menschen
- Gefährliche Absurditäten rundum die Pandemie
- COVID-19 Erkrankung des schwachen Geschlechts
- Corona Pandemie, epidemiologische Prognosen
- The Washington Post und die Corona Simulation
- Pressekonferenz von Landeshauptmann Platter
- Corona, Infektionsvermeidung und Desinfektion
- Panik - die Facetten systemischer Hintergründe
- Konsequenz oder nicht macht den Faktor Zehn!
- Korrespondenz – Antworten die helfen können
- Künstliche Intelligenz hilft gegen die Epidemie
- Händewaschen - und wie man es richtig macht
- Händedesinfektion - Hygiene mit Maß und Ziel
- Die Coronavirus Krise - Infektionsmanagement
- Corona - Das Wichtigste: Infektionsvermeidung
Corona - Wissenschaft braucht Aufrichtigkeit
Ich verfolge Corona, SARS-CoV-2, COVID-19 auf allen Ebenen seit Beginn der Pandemie sehr aufmerksam. Mir wird es immer wichtiger, meine Kritik am unwissenschaftlichen Umgang mit der Krise auszudrücken.
Unter <Corona in Kürze> der Tiroler Tageszeitung von gestern steht wörtlich: „Die Corona-Impfungen haben seit Februar jedoch 4483 Todesfälle verhindert, so die österreichische Gesundheitsagentur AGES.“ [1]
Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun, sondern wesentlich mehr mit Kaffeesatzlesen. Wenn das geglaubt wird, und das scheint es, sonst würde man es nicht kritiklos abschreiben, dann sagt es Bedenkliches über den momentanen Bildungsstand aus.
In komplexen Systemen kann niemand auch nur annähernd so eine Voraussage wissenschaftlich vertreten.
Sofort an dieser Stelle will ich meine Einstellung zur Impfung darstellen: Ich bin zweifelsfrei FÜR die Impfung und bin auch selbst wie auch meine gesamte Familie geimpft. Das nur um klarzustellen, dass meine Kritik am politischen und pseudowissenschaftlichen Umgang mit dem Thema in keiner Weise meine ärztliche Haltung ändert.
Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten in der medizinischen Forschung, Diagnose und Therapie mit komplexen Phänomenen. Der Mathematik komplexer Epidemie Modelle kann ich zwar folgen, es fehlt mir aber für eine derartige Diskussion jede Expertise. Diese fehlt allerdings auch ziemlich einigen politisch bevorzugt gehörten Modellierern.
Deshalb hier ein Link zu einer hervorragenden Streitschrift von Prof. Bernhard Müller, Monash University, Australien. Sie ist absolut lesenswert, auch wenn Sie ihre Tiefe nicht verstehen. Denn es geht um wissenschaftliche Aufrichtigkeit, die diese Streitschrift wieder herstellt. Die feine Klinge wissenschaftlicher Exzellenz ist bewundernswert.
Ich zitiere wörtlich aus dem Epilog:
„So sehr der Traum von der Berechenbarkeit und Planbarkeit der Welt Wissenschaft und Technik vorangebracht hat, so triumphal er manchmal verwirklicht wurde – mehr Demut vor der Wirklichkeit und der Geschichte würde uns an dieser Stelle gut tun.“ [2]
Es geht um diese Demut, die der einzig wahre Umgang mit dieser Welt, ihren Wundern und ihren Problemen, ist.
Ich glaube nicht daran, dass die Ungeimpften zugleich die Dummköpfe der Nation sind. Es sind möglicherweise Menschen mit einem feinen Gespür für die Wahrheit und diese von der Spreu zu trennen fällt zugegeben schwer.
Das wirklich Heilsame jedoch ist die Wahrheit und ein Leben jenseits der Illusionen. Dazu zitiere ich Erich Fromm aus <Jenseits der Illusionen>: „Ich glaube, dass die Erkenntnis der Wahrheit nicht in erster Linie eine Sache der Intelligenz, sondern des Charakters ist.“ und weiter unten: ... „Aber die Fähigkeit, sinnvoll <nein> sagen zu können, impliziert die Fähigkeit, sinnvoll <ja> zu sagen.“ [3]
Hier der Link: Die Pandemie durch SARS-CoV-2/CoViD-19 GASTBEITRAG A/Prof. Bernhard Müller: Zur Modellierung der Corona-Pandemie – Eine Streitschrift.
Quellen:
[1] Tiroler Tageszeitung 30.10.2021, S.3.;
[2] Thesenpapier Version 8, Addendum Köln, Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg 10.Oktober 2021, Die Pandemie durch SARS-CoV-2/CoViD-19 GASTBEITRAG A/Prof. Bernhard Müller: Zur Modellierung der Corona-Pandemie – Eine Streitschrift. S22.
[2] Fromm, E., & Fromm, E. (1987). Jenseits der Illusionen: D. Bedeutung von Marx u. Freud. S.165.
Bildnachweis: © PX Media – stock.adobe.com
Aktuelles zur Impfung gegen Corona in China
Zhong Nanshan, Chinas maßgeblicher SARS COV-2 Experte, geht ähnlich wie auch die Wissenschaftler im Westen davon aus, dass das neue Coronavirus wahrscheinlich nicht in kurzer Zeit vollständig beseitigt werden kann. Er fordert im Namen Chinas aber andere Länder auf der ganzen Welt auf, der Vorbeugung und Kontrolle der Epidemie große Aufmerksamkeit zu schenken und aktiv lokale Impfmaßnahmen durchzuführen.
Zhong Nanshan geht davon aus, dass gegen Ende dieses Jahres mehr als 80 % der Bevölkerung Chinas geimpft sein werden.
Da die ÖsterreicherInnen ihren Politikern nicht mehr ausreichend vertrauen, wer kann ihnen das auch verübeln, ein Blick zur Impfung in die weite Welt. Vielleicht hilft das.
Quellen: Beijing Daily...; Photo by Mufid Majnun on Unsplash
Es herrscht ein Virus – Gift zwischen den Menschen
„Unsere Zeit steht unter der Herrschaft der Angst, und vor dem Gewimmel der Bakterien bebt unser Geschlecht, das sich Herren der Erde nennt.“
So schreibt Georg Groddeck, einer der Urväter und Pioniere der Psychosomatik im Jahre 1913 in seinem Buch Nasamecu (Natura sanat, medicus curat).
Und er schreibt weiter: „Sprengt doch die Angst vor der Ansteckung die Bande zwischen Kind und Eltern, Bruder und Schwester, zwischen Freund und Feind, tötet sie doch sogar in unsrer demokratischen Zeit den Freiheitsdurst und die Menschenwürde, ...“
Das lateinische Wort Virus heißt Gift und das herrscht in dieser Pandemie zwischen den Menschen und das weltweit. Der einzige Ort wo wir dieses Gift bekämpfen können liegt in der Mitte zwischen uns allen.
Schauen Sie auf das, was Sie mit ihren Mitmenschen verbindet und nicht auf das, was trennt. Schenken Sie Vertrauen und entziehen Sie dem Misstrauen die Nahrung, indem Sie Angst durch Vernunft und Vorsicht ersetzen.
Nur damit können wir den psychischen Folgen dieser Pandemie und ihren psychosomatischen Konsequenzen entkommen.
Wie Sie alle bemerkt haben, ist die Vielfalt der Meinungen nicht wirklich hilfreich. Diese und die ständig wechselnden Maßnahmen sind Ausdruck völliger Hilflosigkeit.
Fundierte Meinungen sind selten. Dennoch will ich die Vielfalt der Kommentare nicht weiter vergrößern, denn damit helfe ich Ihnen nicht wirklich, sondern vergrößere nur die Verwirrung.
Deshalb beende ich zur Zeit meinen COVID-19 Blog, außer es gibt für Sie wichtige Hinweise.
Denken Sie bitte daran und fühlen Sie es auch: Bei allem Abstand, wir sind alle in einem Boot!
Quellen: Groddeck, Georg (1984): Die Natur heilt die Entdeckung der Psychosomatik. Frankfurt am Main: Fischer. S69.; Photo by Danilo Alvesd on Unsplash, Photo by Dan Meyers on Unsplash
Das Pareto Prinzip auch in der Infektionsübertragung
Eine riesige Stanford University Studie zeigt zweifelsfrei die Super-Spreader Orte und Events auf und bestätigt einmal mehr das PARETO Prinzip bzw. den PARETO Effekt.
Dieser PARETO Effekt bezeichnet ein Phänomen, das in vielen mathematischen Verhältnissen eine Ratio also ein Zahlenverhältnis von 80% : 20% findet.
Vilfredo Pareto beschreib dieses Prinzip erstmals, als er Besitz in Italien in Verhältnis setzte zu der Zahl der Grundbesitzer. Dabei viel ihm auf , dass sich 80% des Grundbesitzes in den Händen von 20% der Bevölkerung befand. [1]
Dieser Effekt wurde später auch von Joseph Juran, dem Pionier der Qualitätskontrolle, als das law of the vital few bezeichnet.
Im Grunde besagt das PARETO Prinzip, dass sich aus 20% der Ursachen 80% der Konsequenzen erklären lassen.
Betrachten wir die unglaublich umfangreiche Studie, die an der Stanford University durchgeführt wurde und gestern in Nature publiziert wurde: „Mobility network models of COVID-19 explain inequities and inform reopening.“[2]
In dieser ziemlich bespiellosen Studie wurden von Chang et.al. im März und Mai dieses Jahres die Handydaten von 98 Millionen Menschen in Bezug gesetzt zu 553.000 Aufenthaltsorten dieser Personen. Dabei konnte nach Ort und Dauer der Kontakte festgestellt werden, dass sich die meisten COVID-19 Übertragungen in Restaurants, Cafés und in Fitnessstudios ereignet hatten.
Allerdings waren es nur 10 % der untersuchten Orte, an denen 85 % der Infektionen stattfanden. Also trifft man im Groben das PARETO Prinzip auch hier: 10% der Orte verursachen 85% an Infektionen in Folge.
Das Negative zuerst: Treffen in gastronomischem Umfeld ist ein bevorzugter Übertragungsweg. Doch das Positive: Nur 10% der Betriebe sind Schuld und das WICHTIGSTE: Diese Untersuchung bezieht sich auf die Zeit der ersten Welle im März bis Mai in den USA.
Seit damals hat es in Österreich ein konsequentes Umsetzen vorbildliches hygienischer Maßnahmen gegeben. Unsere Situation ist dadurch besser aber darf nicht dazu verleiten die Probleme leichter zu nehmen. Denn wir befinden uns inmitten der zweiten Welle.
Leichtsinn kann auch statistisch entlarvt werden: Was auf der Hand lag, ist zur Tatsache geworden. In den Bezirken der USA, wo Trump die größten Wahlgewinne schrieb, finden sich auch die meisten COVID-19 Infektionen. Er hat ja Masken vehement abgelehnt und seine Getreuen haben ihm das geglaubt, haben es ihm abgenommen und sind ihm in die Krankheit gefolgt. Sie kennen hoffentlich das Gleichnis vom Blinden, der den Blinden führt.
Zur Zeit treiben viele Blinde ihr Unwesen. Seien Sie vorsichtig wem Sie Glauben und Vertrauen schenken.
Quellen: [1] Pareto, Vilfredo; Page, Alfred N. (1971), Translation of Manuale di economia politica ("Manual of political economy"), A.M. Kelley, ISBN 978-0-678-00881-2;
[2] Chang, S., Pierson, E., Koh, P.W. et al. Mobility network models of COVID-19 explain inequities and inform reopening. Nature (2020). https://doi.org/10.1038/s41586-020-2923-3
Auch die Presse hat berichtet: Riesige Stanford-Studie: Restaurants und Fitnesscenter sind Superspreader-Orte; Foto - Grafik:Physical Distancing. Image created by Kyle Mueller. Submitted for United Nations Global Call Out To Creatives - help stop the spread of COVID-19.
Hamster wissen mehr über Masken bei COVID-19
Für die unter uns, die an der Wirkung von Masken zweifeln, eine spannende Untersuchung an Tieren:
Hamster, die durch eine Barriere aus einem Mund Nasen Schutz getrennt waren, wurden nur zu 25% durch Corona infiziert. Ohne eine solche Barriere infizierten sich jedoch 2/3 der Hamster mit COVID-19.
Quellen: Jasper Fuk-Woo Chan, Shuofeng Yuan, Anna Jinxia Zhang, Vincent Kwok-Man Poon, Chris Chung-Sing Chan, Andrew Chak-Yiu Lee, Zhimeng Fan, Can Li, Ronghui Liang, Jianli Cao, Kaiming Tang, Cuiting Luo, Vincent Chi-Chung Cheng, Jian-Piao Cai, Hin Chu, Kwok-Hung Chan, Kelvin Kai-Wang To, Siddharth Sridhar, Kwok-Yung Yuen, Surgical Mask Partition Reduces the Risk of Noncontact Transmission in a Golden Syrian Hamster Model for Coronavirus Disease 2019 (COVID-19), Clinical Infectious Diseases, , ciaa644, https://doi.org/10.1093/cid/ciaa644; Nature: Lynne Peeples, NEWS FEATURE 06 October 2020, Face masks: what the data say, Bildnachweis: © Julia – stock.adobe.com
Corona - Wie verbreitet sich das Virus? - Simulation
Neue Simulationen japanischer Wissenschaftler zeigen die Ausbreitung des Virus.
Feuchte Luft und damit Luftbefeuchter im Winter sind sinnvoll und wichtig, denn sie behindern die Ausbreitung des Virus!
Sehen Sie selbst HIER: Neue Erkenntnisse zu Corona-Ansteckungswegen
Image created by Jack Adamson. Submitted for United Nations Global Call Out To Creatives - help stop the spread of COVID-19.
Für Ihren Schutz - ich sage es mit aller Deutlichkeit!
Ein Bekannter schreibt mir doch gestern in allem Ernst: „Von den Desinfektionsmitteln halte ich wenig und von den Masken nicht viel mehr." ...
Das macht mich doch sprachlos! und er schreibt weiter: „Grundsätzlich folge ich immer mehr meinem Gefühl und das weiß guten Rat.“ ...
Dazu kann ich jetzt nur mehr von einem vollkommenen Versagen des Gefühls sprechen. Denn eines ist klar: Gefühl hat an dieser Stelle nichts verloren.
Das <ich fühle mich auch ohne Maske sicher> ist im Falle von Corona ein religiöses Statement und hat inmitten einer Pandemie wirklich keinen berechtigten Platz.
Es geht nämlich nicht nur um den Selbstschutz und ich sage es wieder: Jeder hat die Freiheit durch freiwillige Ansteckung krank zu werden, aber jeder hat dann auch die Verantwortung, die er sich selbst gegenüber anscheinend verloren hat, den Nächsten zu schützen. Und das zumindest mit Maske!
Deprimierend ist es leider auch, dass guter Rat nicht wahrgenommen wird und gesichertes Wissen weggeworfen - wirkungslos im Winde verweht.
Natürlich hat auch jeder das Recht die Wahrheit mit Füßen zu treten und dafür den Glauben über das Wissen zu stellen. Dann ist es allerdings Aberglaube.
Gerade alle die, die die Wirtschaft retten wollen, sollten sich an diese Minimalforderungen von Maske, Abstand und Hygiene halten, eben um das Leben und die Wirtschaft möglichst unbeschadet weiter führen zu können.
Zur freiwilligen Selbstansteckung und religiöser Verblendung eine wahre Geschichte aus meiner Familie: HIER
Bildnachweis: © gustavofrazao – stock.adobe.com
Corona - Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste
Die Paarung von Corona und Statistiken ist durchaus problembehaftet.
Es beginnt damit, dass mit Statistiken argumentiert wird, und nur ein Promillebereich der Adressierten eine Ahnung davon hat, was wirklich gemeint ist. Und es endet in Hysterie und Panik derer, die nur ansteigende Kurven sehen (es sind nach wie vor weitgehend unstandardisierte Fallzahlen).
Dennoch ist jetzt ein Phänomen zu sehen, das ich aufzeigen möchte. Der Anteil von symptomfreien Patienten mit einem positiven PCR Test sinkt ab.
Waren es um die 70%, dann 60%, so sind es jetzt nur mehr um die 50% positiv PCR Getesteter, die symptomfrei sind.
Das mag mit einer geänderten Test Strategie zusammen hängen oder aber mit einer erhöhten Viruslast, die mit der Intensivierung der Pandemie zusammenhängen mag. Das wird sich erst im retrospektiv klären lassen.
Wichtig für Sie ist: Die Gefährdung scheint zuzunehmen: Erhöhen Sie ihre Umsicht und Ihre Vorsicht! Damit verlieren sie nichts, wohl aber verteidigen Sie damit vielleicht Ihre Gesundheit.
Tragen Sie Masken und vermeiden Sie sinnlose Spaßkontakte, die Ihnen außer Kopfschmerzen und Sorgen nichts bringen.
Ich bin natürlich für die Pflege von Freundschaften, die der Pflege wert sind. Ich selbst halte es auch so und treffe meine engen und mir wichtigen Freunde.
Investieren Sie Ihr Risiko und Ihre Vorsicht bei Treffen mit den Ihnen wichtigen Menschen. Diese werden nämlich auch auf Sie achten und sie nicht in Gefahr bringen wollen.
Trennen Sie die Spreu vom Weizen, auch in Ihren Beziehungen! Dieser Rat gilt nicht nur beim Getreide. Spreu bleibt unverdaulich wie sehr Sie auch daran kauen mögen.
Nutzen Sie also Corona konstruktiv zur Klärung Ihrer sozialen Kontakte, denn damit entkommen Sie auch der Opferrolle.
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Unterzeichner – The Great Barrington Declaration
Es war und ist mir ein Bedürfnis für meine medizinischen Überzeugungen einzustehen.
Panische und unkontrollierte Grenzschließungen können in einer Pandemie nicht die Lösung sein. Genauso wenig verhindern frühe Sperrstunden Ansteckungen. Das Gegenteil wird wahr, denn regulierbare soziale Kontakte werden in eine unkontrollierbare private Sphäre verschoben.
Wenn ich auch nach wie vor von der Wichtigkeit und Richtigkeit des Lockdowns vom 16. März überzeugt bin, so sehe ich jetzt eine geänderte Situation, der auch anders zu begegnen ist.
Ein vollkommenes Vermeiden von Neuinfektionen durch Lockdowns ist ein unrealistischer Traum. Jedoch lassen diagnostische Möglichkeiten einen gezielten Schutz gefährdeter Menschen zu.
Denn auch die Hoffnung vom Allheilmittel einer kommenden Impfung ist irreal.
Denn dazu gibt es Fragen, deren Antworten offen und noch nicht geklärt sind:
Verhindert ein Impfstoff die weitere Übertragung von Corona Viren?
Viren bleiben nämlich auch bei erfolgreicher Impfung erhalten und können übertragen werden, wenn auch in geringerem Ausmaß.
Wie lange schützt die Impfung vor einer Neuinfektion?
Gerade bei Corona Viren ist bekannt, dass nach einer Infektion der Schutz durch neutralisierende Antikörper schon nach einem Jahr nachlassen kann.
Wie sollen die Impfstoffe verantwortlich und effizient verteilt werden?
Möglicherweise helfen die Impfungen gerade denen nicht ausreichend, die sie am dringendsten benötigen. Denn von Grippe Impfstoffen weiß man, dass gerade bei älteren Menschen weniger Antikörper gebildet werden und damit der Impfschutz geringer ist.
Diese Fragen stammen übrigens aus einer Medscape Publikation. [1]
Ob wir wollen oder nicht, der Virus wird bleiben, nur wir können uns in dieser Begegnung ändern.
Wie wir uns in dieser Konfrontation jedoch ändern sollen, das ist die entscheidende Frage. Die Geschichte weiß mehr:
Auch mit drakonischen Maßnahmen konnten Städte wie Mailand (Türen und Fenster von Häusern mit Erkrankten wurden zugemauert) die Katastrophe der Pestepidemie zwischen 1347 und 1353 nicht verhindern sondern nur hinausschieben.
Auch nach Ende der Epidemie blieb die Pest lange Zeit endemisch und flackerte immer wieder auf.
Gezielter Schutz von besonders Gefährdeten wird in der momentanen Situation die sinnvollste Form der Prävention sein.
Dieses Konzept der „Focused Protection“, des gezielten Schutzes, wird in der Great Barrington Declaration, die ich unterzeichnet habe, sinnvoll beschrieben.
Hier finden Sie zum YouTube Video mit der in das Deutsche übersetzten Deklaration, die am 4. Oktober von namhaften Wissenschaftlern der Universitäten Harvard, Oxford und Stanford in Great Barrington unterzeichnet wurde:
The Great Barrington Declaration - Video
Hier der Link zur entsprechenden Website mit dem kompletten Text und der Möglichkeit auch für Sie als betroffene Weltbürger diese Deklaration zu unterzeichnen:
Die Great Barrington Deklaration - Website
Das sollte auch die adäquate Reaktion sein, nämlich auf eine Pandemie, eine Erkrankung, die die ganze Welt betrifft, auch als Bürger dieser Welt und nicht nur eines Landes zu reagieren.
Es ist mir vollkommen klar, dass es keinen Text geben kann, der nicht kritisiert wird. Einer Pandemie kann jedoch nur mit sinnvollen Mitteln, pragmatisch und lösungsorientiert begegnet werden.
In diesem Text gibt es keine Empfehlungen für Freiheitsbeschränkung, Impfpflicht oder die zwangsweise Isolation von Älteren, etc. ...
Und natürlich besteht weiterhin die fragwürdige Freiheit sich selbst zu infizieren und willentlich zu erkranken. Allerdings sollte dann auch die Fairness bestehen, Andere nicht bewusst anstecken zu wollen! Das wäre nämlich vorsätzliche Körperverletzung.
Quellen: [1] Rückkehr zur Normalität eine Illusion? 3 Fragen, die deutlich machen, warum Corona-Impfstoffe kein Allheilmittel sind - Medscape - 28. Sep 2020.; Photo by Catrin Johnson on Unsplash
Coronavirus OC43, russische Grippe, 1. Pandemie
Es war im Jahr 1889 als die erste Grippepandemie die Welt erschütterte, die - wie wir nun wissen - keine war, sondern die erste Corona Pandemie.
Hier der Link zu meiner Epidemiologie Seite: Wissen / Epidemiologie / Die erste Corona Pandemie 1889
Bildnachweis: NIH - U.S. National Library of Medicine: https://circulatingnow.nlm.nih.gov/2014/08/13/the-1889-russian-flu-in-the-news/
Die Pest - Justinian und Synchronizitäten der Zeit
Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. George de Santayana
Wie wir alle mitbekommen haben, wurde die Hagia Sofia in Istanbul brutal von einem Museum in eine Moschee verwandelt. Das religiöse Friedensprojekt, das Mustafa Kemal Atatürk begonnen hatte, indem er die Hagia Sofia 1934 in ein säkulares Museum verwandelte, wurde abrupt gestoppt.
Kaiser Justinian, nach dem die 1. Pestpandemie benannt ist, war der Erbauer der Hagia Sofia, deren Bau im Jahre 532 während des Nika Aufstandes begann.
Möge Ayasofya - Hagia Sophia - als heilige Weisheit Istanbul erhalten bleiben.
Photo by Abdullah Öğük on Unsplash
Pest, die erste Pandemie und Infektionsgeschichte
Ich beschäftige mich sehr gerne mit Themen der Vergangenheit und im Speziellen mit Medizingeschichte. Deshalb hier ein schreckliches und lehrreiches Kapitel schwarzer Geschichte:
Link: Wissen - Epidemiologie: Die Pest – Der Schwarze Tod
Bildnachweis: © illustrissima – stock.adobe.com
Elefantensterben ohne Resonanz - keine Resultate
Am 3. Juli hatte ich von dem Elefantensterben in Botswana berichtet, auch in Hinblick auf eine mögliche Zoonose.
Jetzt berichte ich wie zugesagt weiter, allerdings ohne dass es irgendeine relevante oder bewiesene Neuigkeit gibt. Das wundert mich nicht nur, sondern macht mich zunehmend besorgt.
Keinerlei Ergebnis in dieser langen Zeit kann eigentlich neben Unfähigkeit nur zwei Schlüsse zulassen: Eine neue und unbekannte Erkrankung oder Etwas worüber man nicht sprechen will und daher keine Informationen freigibt.
Die wahrscheinlichsten Ursachen wie Wilderei sind ebenso ausgeschlossen wie Anthrax. Tod durch Gifte, Bakterien, Algen oder deren Toxine ist unwahrscheinlich., denn andere Tiere scheinen (vorerst?) nicht betroffen zu sein.
COVID-19 scheint unwahrscheinlich, weil es zeitlich meines Wissens nicht wirklich mit Erkrankungen in Botswana korreliert.
Am 10. Juli gab es eine angekündigte Konferenz, aber ohne dass ein Ergebnis einer Untersuchung veröffentlicht wurde.
Die wahrscheinlichste Ursache scheint laut Dr. Chris Thouless (Forschungsleiter - Save the Elephants) eine Encephalomyocarditis zu sein, eine Virusinfektion die Hirn und Herz befällt, von Nagetieren übertragen wird und bereits in den 90er Jahren an die 60 Elefanten im Krüger Nationalpark sterben ließ.
Seit dem 2. und 3. Juli gibt es kaum Berichte über diese tragischen Ereignisse.
Die letzte Zusammenfassung vor 19 Stunden hier auf:
Radio Canada International: What is killing Botswana’s elephants by the hundreds?
Andere Quellen zur Information mit den Links:
National Geographic: DF Maron: Jul 14/20: What’s killing Botswana’s elephants? Here are the top theories
Independent Online - Südafrika: S Bega: Jul 13/20: The mystery of unexplained deaths of hundreds of elephants in Botswana
Express (UK): S Osborne: Jul 12/20: Mysterious virus outbreak that killed 400 elephants could cross into people, experts fear
CBS: D Patta: Jul 10/20: Expert warns mystery elephant killer could leave Botswana herd ‘decimated’
The New York Times: Rachel Nuwer: Jul/6/20: 356 Elephants Died Suddenly. The Cause Is a Mystery
Business Insider: M Jancowicz: Jul 5/20 : Botswana’s government is stalling efforts to get to the bottom of 350 mystery elephant deaths, conservationists say
CGTN Africa : Nyawira Mwangi: Jul/4/20: Botswana top vet defends investigations into unexplained elephant deaths
Al Jazeera: Jul 3/20: Botswana reports mysterious deaths of hundreds of elephants
Reuters (via CBC) Jul 2/20: Botswana investing mystery deaths of 275 elephants
Reuters Juni 15/20: Botswana investigates 154 elephant deaths, rules out poaching
Photo by Jennifer Latuperisa-Andresen on Unsplash
Die kürzeste und billigste Ordination des Jahres
Da sitzt doch glatt in der letzten Woche vor meinem Sommerurlaub ein Patient ohne Maske in der Ordination. Maske auf! war mein knapper Kommentar und dann gab es die kürzeste und billigste Ordination des Jahres: Nämlich keine.
Man kann durchaus verlangen, dass den Vorschriften und Erwartungen entsprochen wird, die man in ROT deutlich sichtbar an der Eingangstür bekanntgibt: EINTRITT NUR MIT MASKE!
Als Arzt weiß man warum. Es geht um den Schutz meiner Patienten und auch um den Schutz meiner Assistentinnen und auch um meinen eigenen Schutz.
Die Personen, die mit „wir haben keine Angst“ ihren scheinbaren Mut zeigen wollen, scheinen nicht zu begreifen, dass sie damit gleichzeitig erklären, welch egoistische Idioten sie sind.
Es geht nämlich nicht nur um den Schutz der Maskenträger selbst, sondern um die Infizierten, die von ihrer Infektion noch nichts wissen und ohne Maske die Erkrankung weitergeben und vervielfachen.
Dass man nicht auf freiwilliges Verständnis zählen kann, zeigt das schwedische Beispiel. Es ist ein trauriger Rückschlag für alle, die an natürliche Intelligenz und freiwillige Verantwortlichkeit glaubten.
Es braucht leider Regeln und Vorschriften, um die Exzesse von Dummheit und Egoismus zu begrenzen und den Menschen einen gesetzlichen Rückhalt zu geben, die sich sonst nicht zu wehren und zu helfen wissen.
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Verbreitung der Pest in Tieren - und COVID-19?
Rund um den sogenannten Schwarzen Tod, der Pest, gibt es immer noch Rätsel. Sie existiert noch immer und mich beschäftigt eine sehr beunruhigende Frage.
Die Beulenpest existiert auf vier Kontinenten. Im Bild sehen Sie blau das Vorkommen des Erregers Yersinia pestis und damit auch der Pest.
Dunkelblau gehalten sind allerdings Bereiche mit festgestelltem Vorkommen der Pest und einer Erkrankungskorrelation bei Tieren.
Wie auch COVID-19 ist die Pest eine Zoonose, also eine von Tier zu Mensch und umgekehrt übertragbare Krankheit. Neben der Ratte als bekanntem Überträger (Die Pest, Camus - sehr zu empfehlen!) ist eine Übertragung auch bei Murmeltieren, etc. bekannt.
Wenn also jetzt in Botswana Hunderte Elefanten verstorben sind und weiter sterben, dann liegt die Möglichkeit einer Übertragung von COVID-19, auch einer Zoonose, von Mensch zu Tier als dringende Frage auf der Hand, die es schnell zu klären gilt.
Wenn die Elefanten nämlich desorientiert herumtaumeln, dann ist ein neurotroper Erreger, der also auch das Nervensystem befällt, sehr wahrscheinlich. SARS-CoV-2, der Erreger von Covid-19 ist das nämlich. Es gäbe sonst wahrscheinlich keine Geruchsstörungen, etc ...
Ich werde Ihnen berichten ...
Quellen: Bildnachweis: Pest Wikipedia creative commons; Wikipedia, Pest; Zeit Online heute: Hunderte Elefanten in Botswana gestorben, Spiegel Wissenschaft: Mysteriöses Massensterben von Elefanten, 02.07.2020
Was ist Wahrheit? - das ist die Frage der Zukunft
... Doch US-Vize-Präsident Mike Pence sprach am Freitag von Erfolgen im Kampf gegen das Coronavirus. „Wir haben wirklich bemerkenswerte Fortschritte gemacht“ (Update Frankfurter Rundschau 27.06.2020, 21:48) - und sagte das bei einem Rekord Anstieg von jeweils über 40.000 Neu Infizierten an drei aufeinander folgenden Tagen.
Gerade Texas und Florida waren für die Strategie der verbundenen Augen von Trump gelobt worden und müssen jetzt - zu spät - ihre viel zu frühe Öffnung wieder rückgängig machen.
Quellen: Frankfurter Rundschau: Corona in den USA: Mike Pence spricht von großartigen Erfolgen; Photo by Taras Chernus on Unsplash
Die Virus Pandemie ist noch lange nicht vorbei!
Eine Pandemie ist keine kleine Infektionswelle, die irgendwo zeitlich knapp begrenzt abläuft. Wie ein Sturm im Meer, wird sie sich mit ihren Ausläufern und Auswirkungen noch lange halten.
Im Meer wirft es die Wellen zurück, da und dort und die Kräfte des Sturmes verteilen sich neu. Die Richtung der Strömung und der Winde ändern sich, wirbeln und Schiffe in einem Sturm brauchen Kapitäne mit klarem Kopf.
Verhängnisvolle Entscheidungen werden die Wogen der Pandemie besonders in den USA noch lange hin und her werfen. Kindliches Zuhalten der Augen um die Realität nicht zu sehen schaden schwer.
Die Aussage von Trump "Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle" heißt in seiner Konsequenz: Wer keine Fälle hat, der hat auch keine Toten. Also hieße Trumps Strategie der Verleugnung logisch: Ohne Tests keine Toten.
Klar, dass Trump auch dabei nicht gedacht hat und Sprache und Logik sind naturgegeben schwierig.
Drei Tage in Folge mehr als 40.000 neue Fälle, (die es laut Trump natürlich ohne Tests nicht geben würde), sind aber die traurige Wahrheit der USA.
Ergebnis einer verantwortungsarmen und handlungsschwachen Antwort auf die Wahrheit der Pandemie. Trump wird also mit dem konfrontiert, was kein Fake ist und die Wahrheit lässt sich auch nicht als Fake heruntermachen. Sie pfeift darauf.
Diese Realität zeigt sich jetzt besonders in den republikanischen Staaten, die wegen und trotz präsidialer Verleugnung der Realität mit enormen Infektionsraten konfrontiert werden.
Verleugnung ist es auch provokant wie Trump keine Maske zu tragen. Ich erinnere mich auch an den ebenso provokanten Auftritt der FPÖ im Parlament, als deren Akteure dumm ohne Masken den Sitzungssaal betraten. Dumm und stolz darauf zu sein, eine besondere Mischung.
Keine Maske zu tragen heißt nämlich die Menschen, die in Sorge sind, in ihren Ängsten zu verachten.
Gerade in Zeiten der Orientierungslosigkeit verlangt es von Vorbildern sich mit Mut neuen Situationen zu stellen und auf die Veränderungen zu reagieren. Ein Realitätsverweigerung verschiebt die Probleme zum Schlimmeren.
Mein Freund Oscar Diaz hat mir heute einen bedenkenswerten Spruch zukommen lassen:
Leider ist das einzig Echte an manchen Menschen ... ihre Falschheit ...
Quellen: Photo by Morning Brew on Unsplash; Zeit Online, 26.06.2020; Worldometer
Immunität - unser Blut ist ein besonderer Saft
Bereits seit einigen Monaten wird darüber offen gedacht. Nun scheint es weitgehend klar. Das Blut entscheidet bei COVID-19 mit über die immunitäre Situation. Bitte genau lesen: die Blutgruppe ist nur einer von vielen Faktoren, der über die Abwehr bei COVID-19 mitentscheidet.
Patienten aus 7 Kliniken epidemiologischer Epizentren in Italien und Spanien wurden untersucht um den Zusammenhang von Schwere der Erkrankung und Blutgruppe zu erfassen.
Ein Zusammenhang scheint an den Haaren herbeigezogen zu sein, aber Molekularbiologe Andre Franke von der Universitätsklinik Kiel und sein Team hatten bereits in einem Preprint einen Zusammenhang vermutet.
Nun gibt es dazu eine relevante Publikation, die im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde: Menschen mit der Blutgruppe A scheinen ein um knapp 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Verlauf einer COVID-19 Infektion zu haben als solche mit anderen Blutgruppen.
Andere Untersuchungen und Preprints aus China und auch aus den USA bestätigen diese Hypothese aus molekularbiologischer Sicht.
Doch keine Panik. Keine Neigung und auch keine wissenschaftliche Untersuchung bedeuten Schicksal. Geneigtheiten sollte man mit Vernunft und Vorsicht begegnen.
Quellen: The New England Journal of medicine: Genomewide Association Study of Severe Covid-19 with Respiratory Failure; Spektrum der Wissenschaft: Blutgruppe: Warum manche Menschen schwer an Covid-19 erkranken; Preprint: Relationship between the ABO Blood Group and the COVID-19 Susceptibility; Preprint: Testing the association between blood type and COVID-19 infection, intubation, and death; Bildnachweis: © freshidea – stock.adobe.com
Herdenimmunität, berechnende Kriegsmentalität?
Es gibt inzwischen mehr Experten als Infizierte. Mich da einzumischen habe ich mir erspart. Informiert bin ich ausreichend. Allein heute habe ich mich bereits durch 120 Expertenmeinungen durchgelesen. Es gibt allerdings Gedanken, die ich noch nirgendwo gelesen habe und die auch nicht diskutiert werden. Damit hat dieses Schreiben eine Berechtigung.
Der Streit der Strategien wogt hin und her zwischen Containment und Herdenimmunität. Mit Containment ist der Versuch zur Eindämmung des Virus gemeint und damit verbunden auch notwendige Maßnahmen der Quarantäne.
Der Begriff der Herdenimmunität degradiert den Menschen zu einer anonymen Menge. Damit wird absichtlich das Schicksal des Einzelnen ausgeblendet um das einkalkulierte Risiko der Ansteckung zu beschönigen. Es erinnert an Krieg, wenn Opferzahlen in Schlachten statistisch kalkuliert werden. Kriegsmentalität und Gesundheit sind aber eine problematische Paarung.
Wer das Anstreben einer Herdenimmunität befürwortet, kann das mit gutem Gewissen nur bei bekannten Erkrankungen befürworten. Sind die Folgen einer noch unbekannten Krankheit jedoch naturgemäß unkalkulierbar, so spielt man mit dem Feuer. Das kann ich als Arzt nicht unterstützen. Sterblichkeit ist ein statistischer Begriff, der aber dann plötzlich sehr persönlich wird, wenn jemand aus dem Umfeld stirbt oder man selbst erkrankt und in Todesgefahr schwebt.
Doch auch die gesundheitlichen Langzeitfolgen sind nicht abschätzbar. Wenn Erkrankte zu chronisch Leidenden werden können, dann spielt man mit einem hohen Einsatz. Da auch bei den Folgen von COVID-19 vieles noch im Grau der Zukunft liegt, ist das Risiko, das mit der Forderung nach einer Herdenimmunität verbunden ist, aus meiner ärztlichen Sicht nicht zu verantworten.
Denken Sie an das Mittelalter. Hätte eine Stadt wirklich mit dem Risiko eines Massensterbens freiwillig die Tore für die Pest geöffnet? Den Tod Vieler einzukalkulieren um schneller wieder den Geschäften nachgehen zu können, ist in meinen Augen ein moralischer Niedergang, also Dekadenz.
Abgesehen davon liegt die notwendige Dauer bis zur Entwicklung eines immunologischen Schutzes für Realisten weit jenseits der kalkulierten 1-2 Jahre.
Krankheit und Tod gehören zur Definition des Lebens und Gesundheit ist ihr hohes Ideal. Leben und Gesundheit willentlich aufs Spiel zu setzen ist entweder unmoralisch und unethisch oder Strategie und Taktik. Wenn man Taktik so sieht wie Michel de Certeau, nämlich als ein Handeln aus Berechnung, das durch das Fehlen von etwas Eigenem bestimmt ist, dann stellt sich die Frage ob Sie das Opfer eines Handelns aus Berechnung sein möchten und für dieses Spiel Ihr Leben und Ihre Gesundheit einsetzen möchten?
An dieser Stelle danke ich den Verantwortlichen, die es geschafft haben, Österreich bisher nicht nur epidemiologisch, sondern auch moralisch und ethisch vorbildlich durch diese Krise zu navigieren.
Quellen: Michel de Certeau, Kunst des Handelns, 1988, Berlin; Bildnachweis: © illustrissima – stock.adobe.com
Mein Mitgefühl gilt den verstorbenen Kollegen
Gestern wurde von der italienischen Ärztekammer gemeldet und auch von CNN berichtet, dass in Italien 61 Ärzte durch das Coronavirus verstorben sind, 40 davon in der Lombardei.
Mein Mitgefühl gilt all den Frauen und Männern, die sich des Risikos mehr als jemand Anders bewusst waren, und trotzdem den Weg der Hilfe gegangen sind.
Sie sind nun für die Welt verloren und dieser Verlust ist durch nichts wettzumachen. Der wahre Gegenwert jedoch ist die Liebe, die sich durch ihr Opfer auf dieser Welt vermehrt hat.
Ich schweige jetzt in Liebe zu Ihnen und ihren Eltern und Familien und in meinem tiefem Respekt vor der Entscheidung das eigene Leben zu riskieren um Leben zu retten.
Und das Gleiche gilt auch all den Anderen, die für uns Namenlos in selbstlosem Dienst am Nächsten verstorben sind, für Viele aber ihre Nächsten waren. Danken wir ihnen allen.
Photo by Rianne Gerrits on Unsplash
Darum Atemschutz - es gibt mehr als Sie sehen
Das Titelbild zeigt die Aerosolschwaden, die nach einem Niesen für 20 Minuten in der Luft bleiben. Coronaviren sind in dieser Zeit immer noch lebensfähig und virulent, also infektiös! Sie können sich das Video auf meiner neuen Epidemiologie Seite anschauen. In diesem modernsten Kamerasystem der Welt können Partikel bis hinab zu einer Größe von 1/10 Micron = 1 Millionstel Millimeter gefilmt werden. Geniest hat der ganz rechts > !
Quellen: Bildnachweis aus dem YouTube Video, das meines Wissen von NHK World-Japan TV - Japan Broadcasting Corporation), auch im Japanischen mit den lateinischen Buchstaben NHK (enu eichi kei) ausgestrahlt wurde: https://www.youtube.com/watch?v=Ba1Vtff8hRw&feature=youtu.be
Marlboro Man, Wikinger und die Tiroler Maske
Heute war ich einkaufen - als Einziger mit einer Atemmaske! Nur im MegaZoo, ein großes Lob an die Leitung!, trugen alle Angestellten Masken.
Ich habe ganz einfach den Eindruck, dass verniedlichende Fehlinformation und das falsche Gefühl von Pseudosicherheit die Situation verschlechtern werden. Was führt mich zu dieser Einschätzung der Situation?
In einem Lebensmittelgeschäft - NIEMAND, der eine Maske trug, auch an der Kasse nicht. Auf die Frage warum nicht? - nur Schulterzucken. Die perfekte Schlüsselstelle einer Infektionsübertragung, nichts, keine Schutz! Doch, eine Plexiglasscheibe, an die aber jeder seitlich vorbei sprach und um der Scheibe auszuweichen, der Kassierin noch näher kam. Warum Plexiglas und nicht gleich schon eine Atemschutzmaske?
Es scheint so zu sein, dass ich der Einzige bin, der die blinkenden roten oder grünen Lampen an der Stirne nicht sieht, die anscheinend alle anderen darüber aufklären, ob ihr Gegenüber infektiös ist oder nicht. Ich selbst kann es nicht sagen, nicht sehen, nicht fühlen.
Die einzig seriöse Empfehlung vom meiner Seite ist es, eine Mundschutzmaske zu tragen und zwar für alle!
Es ist zwar eine klare Tatsache, dass eine Maske mehr Sinn macht, wenn sie der potentielle Überträger (die sogenannte Quelle, der Infizierte) trägt. Aber wer weiß mit Sicherheit ob und ab wann jemand angesteckt ist?
Und eine Maske macht Sinn, auf jeden Fall! Sonst bräuchte es ja die Empfehlung nicht, sich beim Niesen wegzudrehen, in die Ellenbeuge zu niesen, und das Beste kommt erst:
Warum meinen Sie, dass asiatische Länder in der Corona Krise definitiv um Vieles besser abschneiden? In Asien wird Maske getragen!
Sind wir zu stolz und scheinbar unverwundbar wie der Marlboro Man, der in die Geschichte nicht als Westernheld, sondern als Mahnmal eines Unbelehrbaren und von der Werbung Missbrauchten eingeht?
Als Tiroler müssen wir auch nicht wie die Schweden, dem Tode gegenüber scheinbar gleichgültig, als Wikinger und toter Held in Walhalla eingehen. (Ich stehe dieser schwedischen Version von Kismet fassungslos gegenüber! Die Türkei macht es besser: Dort müssen Menschen über 65 zu Hause bleiben! - laut Telefonat von heute mit einem lieben Freund in Istanbul).
Aber es bleibt nicht nur bei unbestimmten Gefühlen und Empfehlungen, denn:
Das neue SARS-CoV-2 ist ähnlich lange in der Luft und auf Oberflächen nachweisbar wie das SARS-CoV-1 von 2002/2003.
In den Versuchen der unten erwähnten Untersuchung blieb lebensfähiger Virus bis zu 3 Stunden in Aerosolen erhalten. (Originaltext: „We found that viable virus could be detected in aerosols up to 3 hours post aerosolization“). Es ist mir durchaus klar, dass die Viruslast nach 3 Stunden nicht mehr so infektiös ist, aber sicher ist auch, dass man über dieses Virus noch nicht alles weiß.
Atemschutzmasken für Alle sind der Schlüssel! Wenn diese nämlich von allen getragen werden, dann braucht sich auch niemand mehr als Alien zu fühlen und sich mit großem emotionalen Aufwand gegen die scheinbar „wissende“ Allgemeinheit zu stellen und sich deplatziert zu fühlen.
Tragen Sie Maske, schützen Sie sich und Ihre Mitwelt! Seien sie ruhig kreativ und betätigen Sie sich als Modeschöpfer Ihrer eigenen Masken Linie. Was Masken betrifft hat Tirol schon eine große Vergangenheit. Die Zukunft der Tiroler Maske ruft!
Quellen: Aerosol and surface stability of HCoV-19 (SARS-CoV-2) compared to SARS-CoV-1; Now published in The New England Journal of Medicine doi: 10.1056/NEJMc2004973; Bildnachweis: Photo by Ani Kolleshi on Unsplash
Probleme im Großen, dann freu dich am Kleinen
Wer schwach wird durch Ängste, Furcht und Zweifel, wenn die Sorgen drücken, wenn die Himmel der Zukunft grau scheinen und wer in seinen Blicken die Sonne verliert, der sollte Kraft tanken im Kleinen und Schönen.
Bei Rainer Maria Rilke habe ich sie wieder gefunden seine Zeilen in einem Brief an Franz Xaver Kattus aus dem Jahre 1903:
„Wenn Sie sich an die Natur halten, an das Einfache in ihr, an das Kleine, das kaum einer sieht, und das so unversehens zum Großen und Unermeßlichen werden kann; wenn Sie diese Liebe haben zu dem Geringen und ganz schlicht als ein Dienender das Vertrauen dessen zu gewinnen suchen, was arm scheint: dann wird Ihnen alles leichter, einheitlicher und irgendwie versöhnender werden, nicht im Verstande vielleicht, der staunend zurückbleibt, aber in Ihrem innersten Bewußtsein, Wach-sein und Wissen.“
Photo by Takemaru Hirai on Unsplash
Das eigene Leben wieder in die Hand nehmen
Es ist nun an der Zeit das eigene Leben wieder in die Hand zu nehmen. Es ist keine Hilfe - für niemanden und am wenigsten für sich selbst - sich in Sorgen zu verlieren.
Seien Sie doch auch mal für sich selbst da. Damit meine in nicht die Zeit vor dem Fernseher, mit dem Handy oder bei einem Glas Wein. Achten Sie doch auf sich selbst. Damit gewinnt diese Zeit eine neue Dimension.
Gerade jetzt werden Sie oder einige von Ihnen bemerken, dass Sorge, Angst und Furcht sich auch auf den Körper auswirken. Sorge, Angst und Furcht nur gelegentlich zu empfinden ist etwas ganz Anderes als eine konstante Belastung durch negative Gedanken und Gefühle zu ertragen.
Arbeiten Sie ganz konkret dagegen, denn Alles ist relativ.
Wenn Sie der Realität nämlich ins Auge blicken, dann ist es Tatsache, dass heute um diese Zeit weltweit - bitte bleiben Sie ruhig! - bereits etwa 138.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Andererseits stehen wir auch - gerade jetzt - bei etwa 330.000 Geburten.
Und auch das geht weiter, das Sterben und das Geboren werden. Es ist ganz einfach das Leben und das Sterben in das wir eingebunden sind.
Es hilft die Realität zu sehen, bei all der Krise, bei all der Trauer, die uns alle erfüllt. Aber eine konstante Angst sollte es nicht sein, die uns lähmt.
Es gibt nämlich die Gefahr, dass eine lange anhaltende Angst zu einer Gewohnheit, zu einem negativen Dauerzustand wird.
Machen Sie morgen einfach eine Informationspause. Man muss nicht immer und pausenlos informiert sein.
Schauen Sie auf sich und vielleicht finden Sie zurück zu Träumen, die sie verwirklichen wollten, zu vergessenen Beschäftigungen, die Sie erfüllten mit Freude.
Denn das wünsche ich Ihnen. Freude trotz allem über Blüten und Vögel ... und über das Leben!
Ihr Andreas Oberhofer
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Mittlere NO2 Dichte in der Troposphäre 1:2 2020
Mit 1:2 meine ich den Vergleich der NO2 Dichte in der Atmosphäre Chinas zwischen der 1. Aufnahme links im Zeitraum 01.-20. Jänner 2020 und dem Zeitraum der 2. Aufnahme vom 10.-25. Februar 2020 rechts.
Die geringste Erkenntnis sollte es sein zu sehen was wir unserem Planeten - wohlgemerkt: unserer Welt antun. Wenn wir jetzt vordergründig denken: "die Welt rächt sich", dann seien Sie versichert, das denkt sie sich nicht. Aber wir leben in ihrem Milieu und ohne sie leben wir nicht! Wir trinken von ihr, wir essen von ihr und wir atmen von ihr.
Wer sind wir wirklich, die wir die Natur mit Füßen treten und uns ein gutes Leben erwarten mit klarem Wasser, gesunder Nahrung und reiner Luft?
Nach den Berechnungen von Marshall Burke, Stanford University, hat die Reduktion der Umweltverschmutzung von zwei Monaten in China wahrscheinlich das Leben von 4.000 Kindern unter 5 Jahren und von 73.000 Erwachsenen über 70 gerettet.
Bildnachweis: © NASA: https://www.earthobservatory.nasa.gov/images/146362/airborne-nitrogen-dioxide-plummets-over-china; captured 21.03.2020, sciencealert: New Evidence Shows How COVID-19 Has Affected Global Air Pollution, captured 21.03.2020; captured 21.03.2020
Lombardei das Sterben im Dreck – Corona - NO2
Versaut ist die Lage in der Lombardei und leider versaut ist dort auch die Luft. Zehn Tage Fragen ohne Antworten haben mich suchen lassen nach Aufnahmen der Luftqualität - (als ob es das noch gäbe?) - genauer nach den Zuständen lokaler Luftverschmutzung.
Wenn Sie sich diese Aufnahme aus dem Mai 2019 anschauen, und Ihr geographisches Wissen es zulässt, dann finden Sie die Lombardei sofort. Wenn nicht sage ich Ihnen nur: Dunkelrot - je genau dort ist sie Oberitalien - Lombardei und nach rechts der Ausläufer zu Venetien.
Die Suche nach Vorerkrankungen hat sich erledigt. Es ist das Milieu in dem diese armen Menschen leben. Wer vorher schon halb erstickt ist, für den ist der Weg in den Erstickungstod nicht mehr weit.
Ich bezweifle, dass diese Nachricht die Runde macht. Ich kann Ihnen aber verraten. Ich habe mir das auch in Wuhan angeschaut. Wie sich die Bilder ähneln hätte meine Mutter gesagt. Allerdings ist die Lombardei noch NO2 verseuchter.
Wer es genau sehen will dann hier zum Video: der European Space Agency, ESA HIER: Copernicus Sentinel-5P satellite - Coronavirus: nitrogen dioxide emissions drop over Italy
Bildnachweis: Genau heute vor 10 Monaten am 21.05.2020: https://phys.org/news/2019-05-eu-member-states-nitrogen-dioxide.html; captured 21.03.2020
Corona - Testzahlen und der Wert des Menschen
Mir ist es wichtig unserer Bevölkerung deutlich vor Augen zu führen, um wieviel mehr ein Menschenleben in Österreich wert ist:
Es scheint im Moment, dass die Anzahl der von Corona Infizierten in Österreich relativ hoch ist. Die Realität, die dahinter steht, ist jedoch die in Relation zu anderen Länden hohe Anzahl der in Österreich getesteten Personen.
Ich nehme zum Vergleich die Zahlen vom 9. März, weil nicht alle Staaten ihre Testzahlen regelmäßig aktualisieren.
Bis zum 9. März wurden in Österreich 5.026 Tests durchgeführt. Das sind 558 Tests auf 1 Million Menschen. Die USA haben es im gleichen Zeitraum auf 8.554 Tests geschafft. Das waren ganze 26 Tests auf 1 Million Menschen.
Es wird also keine Überraschung sein, wenn es in den USA zu einem scheinbar enormen Anstieg der Fallzahlen kommen wird, weil die Dunkelziffer der bereits Infizierten beträchtlich sein dürfte.
Damit entspricht die Testanzahl der USA ziemlich genau dem Umfang der prozentualen Test-Zahl in Vietnam. (24 Tests auf 1 Million Menschen).
Mr. Fake "Anybody that needs a test, gets a test and the tests are beautiful" wird noch Einiges zu tun haben. Bei Tests geht es aber nicht um Schönheit: Vielleicht haben sie deshalb in den USA nicht funktioniert.
Herausragend ist Südkorea: 210.144 Tests, das sind 4.099 auf 1 Million Einwohner.
Auch Österreich ist ganz vorne dabei: Heute Stand 15:00 Uhr 11.977 durchgeführte Tests. Wir dürfen stolz sein auf unser Gesundheitssystem. Das beruhigt. Der Vergleich macht uns sicher.
Quellen: Worldometers Covid-19 Testing; Sozialministerium; captured 18.03.2020; Bildnachweis: Photo by CDC on Unsplash
Gefährliche Absurditäten rundum die Pandemie
Es kursieren inzwischen abstruse Kettenmeldungen durch das Netz unter anderem dubiose Vorschläge wie man sich vor Corona schützen kann. Eine dieser Absurditäten ist die Empfehlung eines Symbols und einer Zahlenreihe.
Diese Zahlenreihen beziehen sich auf Grigori Grabovoi. So gibt es natürlich Zahlenfolgen für alles Unmögliche. Ich verrate Ihnen hier die Nummer für einen konstanten Geldfluss: Das sei nämlich die Zahl 318612518714.
Ich weiß nur nicht, wohin dieser Geldfluss führt und warne daher ausdrücklich davor, möglicherweise führt er nämlich ins Unglück.
Ich mische mich nicht ein in fremden Glauben, warne aber eindringlich davor, deshalb die wirklich wichtigen Hygienemaßnahmen zu lockern, weil man meint wegen vier gekrümmten Linien auf diese verzichten zu können.
Grigori Grabovoi gehört wie auch Arcady Petrov (nicht der Petrov, der 1983 möglicherweise die Welt vor einem Atomkrieg bewahrt hat) oder auch Norbekov zu einer Reihe russischer Geistheiler. Zu den Versprechen, die nicht eingehalten werden können, zählen unter anderem die Regeneration von Narben oder auch das Nachwachsen von Zähnen. Ich habe Menschen kennengelernt, die das ernsthaft vor Jahren versucht haben. ...
Verwechseln Sie bitte die aktuelle Pandemie nicht mit einer Lotterie.
Bildnachweis: Photo by Kay on Unsplash
COVID-19 Erkrankung des schwachen Geschlechts
Bitte weiterlesen, um keine falschen Schlüsse zu ziehen. Mit dem schwachen Geschlecht meine ich natürlich das männliche. :-) COVID-19 ist nämlich eine Männererkrankung. (Damit meine ich nicht den hilflosen Mann, sondern wirklich den kranken Mann!)
Das Geschlechterverhältnis zeigt nach aktuellen Daten 56% erkrankte Männer und 43% erkrankte Frauen. Das heißt natürlich nicht, dass Sie aus Sicherheitsgründen Ihre Frau zum Bier Einkaufen schicken sollten, aber sollte gerade Männer zu erhöhter gesundheitlicher Vorsicht animieren!
Photo Credit: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID)
Corona Pandemie, epidemiologische Prognosen
COVID-19 wie der offizielle Name heißt, wird uns als Pandemie wohl längere Zeit begleiten. Sich darüber im Klaren zu sein, wird helfen um sich nicht den trügerischen Hoffnungen hinzugeben, in zwei bis drei Wochen wäre alles vorbei und vergessen.
Einerseits hat das renommierte Robert Koch Institut die Risikoeinschätzung für die Bevölkerung geändert und auf hoch gesetzt und andererseits vorsichtig einen erwarteten Zeitraum für die Pandemie abgesteckt.
Es wird von einer mehrjährigen Dauer, wahrscheinlich etwa zwei Jahren ausgegangen, in denen die COVID-19 Pandemie uns in Wellen begleiten wird. Das überrascht mich nicht und ich werde in einem anderen Beitrag darauf eingehen.
Denn so lange wird es wohl dauern, bis eine Infektionsrate von 60-70 % Prozent erreicht sein wird, die es für eine Stabilisierung braucht.
Diese Situation darf nicht missverstanden werden. Wenn auch damit gerechnet werden muss, dass im Laufe von Jahren die Pandemie weiter um sich greift, muss jetzt alles menschenmögliche getan werden um die Transmissionsraten zu senken (die Übertragung zu vermindern) und ihr die Spitze zu nehmen.
Andererseits können wir die Zukunft nicht frei bestimmen oder voraussehen. Denn die SARS Pandemie (SARS-CoV-1) von 2002/2003 mit 774 Opfern ist zum Erliegen gekommen. Ohne dass wir wissen warum. Wenn wir Glück haben, kann es auch jetzt so sein wie damals, dass sich die Übertragung wahrscheinlich durch eine Virusmutation von selbst terminisiert und die Pandemie sich damit von selbst beendet.
Bildnachweis: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM / Public domain
The Washington Post und die Corona Simulation
„Weil“ ist eines der besten Worte überhaupt, denn es leitet Begründungen ein. Etwas gesagt zu bekommen degradiert zu Befehlsempfängern aber jedes „Weil“ begründet und bittet um Verständnis.
Mir ist vollkommen klar, dass Viele, die jetzt wirklich notwendigen (um die drohende Not zu wenden) Beschränkungen nicht verstehen, weil sie die Konsequenzen nicht ausreichend verstehen.
Es ist auch nicht leicht die Unterschiede von Quarantäne und Isolation und ganz besonders „freiwilliger“ Isolation zu verstehen.
Deshalb ist es mir wichtig, Ihnen diesen genialen Artikel der Washington Post per Link zugänglich zu machen. (Keine Sorge, „genial“ hat hier nichts mit präsidialen Attributen zu tun!)
Why outbreaks like corona virus spread exponentially and how to „flatten the curve“
by Harry Stevens, March 14, 2020, The Washington Post
Es öffnet sich zuerst ein Fenster bei dem Sie links Free - Browse now und dann im nächsten Fenster die Datenschutzerklärung anklicken. So kommen Sie zum Artikel!
Falls Sie es nicht finden, die 4 verschiedenen Verläufe und die dazu gehörenden Kurven habe ich von links nach rechts oben abgebildet: Graublau gesund, Braunrote Kurve krank in der Zeit von links nach rechts, dann violett durchgemachte Erkrankung und hoffentlich Immunität!
Weiterlesen! - Denn das scheinbar drohende Englisch ist keine Hürde. Ich helfe beim Verstehen.
Diese Simulationen zeigen nämlich äußerst anschaulich, wie es gelingt die Wachstumskurven des Corona Virus zu verflachen und damit seine Ausbreitung zu verzögern!
Sie sehen als erste Abbildung den Anstieg der Erkrankungen bis zum 13. März mit einer Fallzahl von 2.179 Erkrankungen. Diese sogenannte Exponentialkurve zeigt anschaulich das Problem, das viele Fachleute beunruhigt. Bei dieser dargestellten Exponentialfunktion mit einer Verdoppelungszahl von etwa 3 Tagen!! würde es im Mai etwa 100 Millionen Fälle geben. Das ist Mathematik! Klar?
Jedem Vernunftbegabten ist augenscheinlich, dass ein Verzögern der Ausbreitung essentiell sein muss! Die dafür nötigen Intensivbetten bereitzustellen, schafft auch ein genialer Präsident der USA nicht, vom momentanen gar nicht zu reden.
Erste Simulation - schlimmer als COVID-19 - jeder wird bei Kontakt krank.
Zweite Simulation - jeder Erkrankte wird wieder gesund und ist damit resistent. (Das ist bei COVID-19 noch nicht ganz geklärt, aber es ist gerechtfertigt von dieser Annahme zumindest eingeschränkt auszugehen).
In der Punktesimulation mit 200 Punkten sieht man die Ansteckung bei Kontakt und im Balkendiagramm darüber die Zunahme der Infizierten.
In der Balkenmitte sind fast ALLE (hier 190 der simulierten 200 Einwohner) gleichzeitig infiziert und erst dann beginnt die Phase der Genesung und Erholung!
In der zweite Simulation die der erzwungenen Quarantäne in Hubei /Wuhan entspricht verzögert sich die Ausbreitung. Es bleibt dabei immer etwa die Hälfte der Bevölkerung handlungsfähig!
Jetzt wird es wirklich spannend: Die dritte Simulation beschreibt die Entwicklung wenn 25 % der Bevölkerung weiter ihren nötigen Aufgaben nachgehen, 75 % sich aber zurückziehen und freiwillig auf Distanz gehen. Ein Teil der Bevölkerung etwa 50% kommt gar nicht in Kontakt mit dem Virus und bleibt gesund!
Und in der letzten Simulation, bei der sich nur eine von 8 Personen bewegt ist die Situation eine noch viel bessere!
Der Autor ist sich natürlich - wie wir auch - bewusst, dass das reale Leben um Vieles komplexer ist. Statistik schützt nicht und hilft auch nicht vor individueller Erkrankung und Leid.
Dennoch! Wir sind es die unser alles Schicksal schützend in die Hand nehmen können! Machen sie das bitte und bleiben Sie gesund. Liebe Grüße, AO
Bildnachweis: The Washington Post, 14.03.2020, captured 15.03.2020: https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator/
Pressekonferenz von Landeshauptmann Platter
Zu Ihrer Information der Link zur Pressekonferenz :
Wir können stolz sein auf unsere Regierungen von Land und Bund. Es ist beruhigend zu wissen, dass aus medizinischer Sicht so rasch und umfassend wie möglich zum Wohle aller gehandelt wird.
Wenn wir sehen, dass man sich heute noch 5 km jenseits der Grenze in Deutschland zu Kaffee und Kuchen trifft, greift man sich an den Kopf. Und wenn in Bayern und Frankreich heute scheinbar problemfrei bei Wahlen Viren verteilt werden, dann darf ein Machtbeben in den nächsten Jahren erwartet werden. Denn Italien wurde überrumpelt von der Situation. Frankreich und Bayern lassen ihre Bürger ins Messer laufen. Bisher hatte Dummheit den Beinamen Trump. Diese Familie wird jetzt größer.
Und vielleicht denken jetzt schon nicht mehr 50 % der Engländer, dass alleine zu sein die beste aller Lösungen ist. Eine falsche Lösung kann bald zur Losung (der Jägersprache entlehnt) werden.
Bildnachweis: © ORF - ZIB Spezial, 15.03.2020
Corona, Infektionsvermeidung und Desinfektion
Natürlich gibt es Situationen auch außerhalb von Besuchen im Krankenhaus, in denen eine Hand Desinfektion sinnvoll sein kann.
Auf Reisen unter diesen widrigen Umständen ist es auch ein wichtiger Faktor zur Beruhigung.
Als Beispiel ein Schreiben von heute morgen:
Bin sehr in Sorge. ... Ich bitte dich um deinen persönlichen Rat. Unser Sohn ist ja in Spanien. ... Gestern wurde geraten auch von der österreichischen Botschaft in Spanien, dass er nach Hause fliegen soll. Er müsste von Barcelona nach München und sieht eine Gefahr darin, dass er sich am Flughafen oder Flugzeug anstecken könnte.
In diesem Falle oder auch in Kontakt mit besonders infektionsanfälligen oder immungeschwächten Menschen ist eine Händedesinfektion sinnvoll.
Im Moment aber kann es schwierig bis unmöglich sein an Desinfektionsmittel zu gelangen, weil einige Unersättliche sich anscheinend darin ertränken wollen.
Aber es gibt guten Rat. SARS-CoV-2, wie der Coronavirus bezeichnet ist, gehört wie auch der Grippevirus zu den sogenannt behüllten Viren. Diese sind damit leichter zu inaktivieren als viele andere Viren.
Alkohol ab einem Ethanol Gehalt von etwa 60 % (genau 62%) Alkohol reicht für eine Desinfektion aus. Das bekommen Sie in jeder Apotheke. Diese hat sicher funktionierende Mischungen lagern und kann es sonst problemlos herstellen und auch Glycerol als Feuchthaltemittel beimischen.
Auch Mittel auf Propanolbasis (Isopropanol) mit dem Hinweis „begrenzt viruzid“ reichen aus.
Wichtig bei einer korrekten Händedesinfektion ist, dass die Hände mit 3 Milliliter überall benetzt werden. Danach lassen Sie die Hände an der Luft auftrocknen.
Nochmals: Zuhause reicht im Normalfall immer noch das Händewaschen mit Seife oder Flüssigseife.
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Panik - die Facetten systemischer Hintergründe
Sorgen in dieser Ausnahmesituation sind nicht nur verständlich sondern vollkommen normal. Sorgen, die sich in normalen Grenzen halten, können sogar hilfreich sein, weil sie den Menschen aufmerksam und wach halten.
Teilweise entwickeln sich bei Patienten jedoch Ängste in einem Ausmaß, die die Grenzen zur Panik überschreiten. Damit verbunden sind oft schwere Schlafstörungen.
Ein Patient, den ich aus Angstgründen isoliert einbestellt habe, konnte seit Wochen nicht mehr schlafen. Details sind überflüssig, aber die Angst war so existentiell, dass meine Frage bald im Raum stand: „Hatten Sie schon einmal ein Todeserlebnis, ein Trauma in Zusammenhang mit dem Tod?“
Die Antwort, die dann plötzlich wie Licht aus einer Nacht aufbrach, hat auch mich überrascht: Die spanische Grippe stand plötzlich wie im Raum. Sie hatte damals einen Teil der Familie dahingerafft.
Ängste können sich aus der verschmutzten Quelle einer kollektiven Familienerinnerung entwickeln. Doch es ist entscheidend zu erkennen, dass zwischen damals und heute eine Schlucht liegt, über die wir zwar hinwegblicken können, deren Realität aber von uns fern und abgetrennt bleibt.
Das mag Ihnen vielleicht helfen. Emotionale Verwechslungen und Überblendungen mit vergangenen - aber dem Unterbewussten erinnerbaren Erlebnissen - können Ängste und Panik triggern und auslösen.
Bleiben Sie im Jetzt! Das ist immer noch sicherer als eine Vergangenheit, die es gar nicht mehr gibt.
Im Jetzt nämlich sind Sie handlungsfähig. Viel Kraft!
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Konsequenz oder nicht macht den Faktor Zehn!
Es scheint leider nur begrenzt zu funktionieren. Die freiwillige Kontaktreduktion wird nämlich gerade von Jugendlichen, leider auch Studenten - die es besser wissen sollten - missachtet und ganz besonders von denen ignoriert, die sich ja so stark und unverwundbar fühlen.
Das will ihnen ja niemand nehmen, dieses Lebensgefühl der jugendlichen Stärke, aber im falschen Glauben zu leben unverletzlich zu sein, kann einen letztlich menschlich nach hinten reihen.
Denn es geht um viel, sehr viel, um den Faktor 10 nämlich!
Um das auch Studenten klar zu machen, es geht um 10 mal mehr oder weniger Infektionen. Vielleicht nur in den nächsten Wochen, das mag sein, aber um diesen Zeitgewinn geht es.
Das heißt natürlich auch, dass Kinder zuhause bleiben sollen und sich nicht mit anderen Kindern privat treffen.
Jede und Jeder, der das willkürlich missachtet oder eben menschlich achtet schraubt an diesem Faktor mit.
Die mentale Stärke und Konsequenz der asiatischen Bevölkerung in Ländern wie Taiwan, Südkorea, Japan und natürlich auch China hat es bewirkt, dass sich dort die Fallzahlen stabilisieren.
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Korrespondenz – Antworten die helfen können
Guten Abend Herr Doktor! Erst heute sind sie mir eingefallen und ich habe mich gefragt was sie wohl zum Thema Coronavirus sagen. Und nun ihr Statement. Wir in Bruneck müssen nun zu Hause bleiben und strenge Regeln befolgen wie in ganz Südtirol. Es ist eine schwere Zeit! Ich bin der Meinung dass es leider nicht in einigen Wochen vorbei sein wird. Leider nehmen es noch zu viele Leute auf die leichte Schulter! LG aus Bruneck.
Liebe Carmen, ja es ist eine schwere Zeit, die noch lange dauern wird. Wer es auf die leichte Schulter nimmt,verweigert damit die Realität, ist daher verrückt und den Mitmenschen gegenüber rücksichtslos. Je strenger die notwendigen Regeln befolgt werden, desto besser wird sich der Verlauf entwickeln. Liebe Grüße, Andreas
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Künstliche Intelligenz hilft gegen die Epidemie
AI - Artificial Intelligence wird im Moment weder den Corona Virus stoppen oder irgendwelche Ärzte oder Experten ersetzen. Aber sie hilft das erste Mal dabei zusätzliche Kenntnis über die Ausbreitung der Pandemie zu gewinnen. John Brownstein, ein Epidemiologe, der mit Hilfe künstlicher Intelligenz am Boston Children’s Hospital arbeitet, analysiert computergestützt Daten aus verschiedensten Datenquellen.
Damit gelingt es in so komplexen Situationen wie die einer weltumspannenden Pandemie schneller zu Entscheidungen zu finden.
Sie sehen auf wie vielen Ebenen alles getan wird um die Epidemie zu begrenzen. Die Möglichkeiten sind um vieles besser als sie es je waren. Dennoch sind die um die sich alles dreht die Menschen.
Es geht immer noch um das Eine, Wesentliche: Menschen für Menschen.
Seien auch Sie dabei und denken Sie an die, für die Sie ein Risiko sein können oder an die, für die Sie da und Hilfe sein können.
Und es ist schön dabei zu wissen, dass auch Computer helfen und artificial intelligence kann sehr viel. Mehr dazu bald.
Quellen: Cacey Ross, Statnews: coronavirus-response-artificial-intelligence-becoming-useful, 13.03. 2020; Photo by Franki Chamaki on Unsplash
Händewaschen - und wie man es richtig macht
Auch Händewaschen will gelernt sein. Waschen Sie die Hände unter fließendem Wasser. Seifen Sie die Hände komplett ein: Handflächen, Handrücken, dieZwischenräume, Fingerspitzen und die Daumen und reiben Sie getrost etwas. Das bestimmt den Grad der Reinigung mit.
Mitentscheidend für die Sauberkeit ist die Dauer des Händewaschens, 20 Sekunden Minimum, 30 Sekunden sind besser. Trocknen sie dann die Hände, denn einige restliche Bakterien können sich im feuchten Milieu wieder schneller vermehren.
Keine Hygieneverbesserung bringen antibakterielle oder antimikrobielle Zusätze. Dafür sollten Sie eine Nagelbürste zuhause haben. Das macht Sinn.
Händedesinfektion sollte sein vor und nach Besuchen im Krankenhaus. Das sollte genügen.
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Händedesinfektion - Hygiene mit Maß und Ziel
Ich habe diese Woche bereits die ersten Hautschäden und Kontaktekzeme durch falsche Desinfektion gesehen und behandelt. Es ist also nicht die Lösung die Haut zu schädigen und sich damit selbst zu schaden.
Denn die Haut ist eine Schutzbarriere und dient der Abwehr. Wird diese Barriere undicht, weil sie sich durch Infektionsmittel entzündet, verlieren wir ihren Schutz.
Diejenigen, die wirklich Desinfektionsmittel benötigen, können teilweise nicht mehr operieren, weil Egoisten alles im Übermaß an sich raffen. Ein befreundeter Apotheker hat mir berichtet, dass Leute mit Rucksäcken kommen und diese für 200 Euro mit Desinfektionsmitteln vollstopfen. (Es gibt auch Menschen, die 40 Kilogramm Nudeln kaufen).
Noch verrückter wird es, wenn man weiß, dass es Menschen gibt, die ihr Gemüse und ihr Obst in Desinfektionsmitteln waschen. Das ist Tatsache. Zuständig dafür sind natürlich Psychiater, aber in der Folge werden Gastroenterologen und andere die Konsequenzen behandeln müssen.
Also waschen Sie ihre Hände! Nicht nur dann, wenn sie sichtbar schmutzig sind. Händehygiene ist seit langem ein Stiefkind! Immer wieder einmal habe ich Reinigungskräfte in öffentlichen WC Anlagen nach der Waschhygiene der Toilettenbenutzer befragt.
Das Ergebnis meiner Nachfragen war immer erschreckend. Besonders Frauen! seien Handwaschmuffel.
Händewaschen mehrmals täglich für eine halbe Minute reinigt ausreichend. In den Intervallen dazwischen lassen Sie bitte ihre Hände aus dem Gesicht.
Photo by Kelly Sikkema on Unsplash
Die Coronavirus Krise - Infektionsmanagement
Wie wichtig eine konsequente Infektionskontrolle ist, sieht man an den teils dramatischen Unterschieden der Zuwachsraten von COVID-19 Erkrankungen in den verschiedenen Ländern.
China, Südkorea, Japan und Hongkong haben es mit schnellen, konsequenten und aggressiven Maßnahmen geschafft die Epidemie unter Kontrolle zu bringen. Die Infektionsraten gehen zurück.
Besonders Hongkong und Singapur versuchten jeden einzelnen Fall so schnell wie möglich zu identifizieren. So waren in Hongkong etwa 12.000 Menschen in Quarantäne.
Anderswo wurde und wird teilweise noch immer die Gefahr auf die leichte Schulter genommen.
Noch schlechter als Europa reagiert anscheinend die USA. Ashish Jha, der das Harvard Global Health Institut leitet, berichtet, dass die USA weniger Menschen getestet hat als Vietnam. Das hängt auch mit Testproblemen und anfangs fehlerhaften Tests in den USA zusammen.
Seien sie also froh, wenn bei uns nun konsequent reagiert wird!
Quellen: National puplic radio: https://www.npr.org, 12.03.2020; Harvard, school of public health; University of Washington: Humanistic GIS Laboratory (HGIS Lab). Bildnachweis: © Romolo Tavani – stock.adobe.com
Corona - Das Wichtigste: Infektionsvermeidung
Mit Anfang dieser Woche brachten wir ein Stoppschild in Augenhöhe deutlich sichtbar an der Eingangstür an. Es wurde gebeten, mich bei Infekt Symptomen vorher telefonisch zu kontaktieren. Erklärungen und Hinweise auf Corona, Reisen, Ausland, usw. waren in Hülle verständlich an der Tür angeschlagen.
Die vollkommen rücksichtslose und mehrfache Missachtung dieser Hygienemaßnahme zur Infektionsvermeidung hat mich gestern bewogen meine Ordination bis auf Weiteres zu schließen!
Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen.
Der einzige Weg kranke Patienten vor rücksichtslosen und dummen Egoisten zu schützen, scheinen versperrte Türen zu sein. Es gibt auch einsichtige und intelligente Menschen. Diese sind leider in der Unterzahl.
Und nie wieder verwende ich den Ausdruck „dumme Kuh“. Gesichtsausdruck und Augen einer Kuh sind intelligent. Der Vergleich macht mich sicher.
Diese Woche habe ich einige Patienten, wo es möglich war, getrennt bestellt. Diese Regelung lässt sich aber nicht auf Dauer beibehalten.
Damit war die zeitbegrenzte Schließung der einzige Weg.
Liebe PatientInnen, wir bleiben in Kontakt! Telefonisch, über die Webseite und meine Blogs.
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