Fruktose - Fruchtzucker - Intoleranz
Fruchtzucker als Lockmittel
Fruchtzucker ist ein Lockmittel. Die Süße des reifen Obstes verführt zum Pflücken, zum Essen und zum Genießen. in der Evolution hat jeder Lockstoff seinen Sinn. Der Sinn - vom Obst mit seiner Süße verführt zu werden - ist es, seine Kerne und Samen zu verteilen und damit der Arterhaltung und Verbreitung zu dienen. Essen wir Obst, sollten wir seine Kerne / Samen über unseren Kot verteilen.
Diese Verteilung der Samen mit dem Kot von Tier und Mensch begleitet Pflanze und Tier/Mensch in seiner Symbiose seit Anbeginn. In der Verbreitungsbiologie kennt man dieses Prinzip als Endozoochorie oder endozoische Zoochorie.
Das nützt heutzutage nur mehr wenig, weil in Kloschalen keine Obstbäume anwachsen. Doch als Genießer und Nutznießer seiner Früchte verlangt das Obst von uns die Verteilung seiner reifen Samen. Das ist der evolutive Sinn des Fruchtzuckers mit seiner lockenden Süße. Dieser Prozess ist in unserer Zivilisation Geschichte, aber Geschichte zu kennen ist wichtig um Sinn zu verstehen.
Das Essen vom reifen Obst mit seinen Kernen
Sinnhaft ist der Verzehr der Früchte eines Obstbaumes für ihn natürlich nur dann, wenn seine Samen gereift sind und keimen können. Erst mit vollendeter Keimfähigkeit entwickelt sich auch die volle Süße des Obstes. Unreifes Obst zu essen liegt nicht im Interesse der Natur. Dafür aber ist es Sinn und Zweck, das Obst mit seinen Kernen zu essen.
Wie naturfern der Mensch geworden ist, zeigt die groteske Vorstellung Obstkerne und Samen unbedingt verdauen zu müssen. ( "Wie ärgerlich, wenn man weiß wie gesund die Kerne sind und wie teuer das Mehl verkauft wird".) Die Natur hat sich dabei was gedacht und die Evolution hat Wege gefunden, ihre Gene als Wertvollstes zu schützen um sie verbreiten zu können. Die harten Schalen der Samen und die Fruchtwände schützen sie gegen Beschädigung durch das Kauen und das Verdauen.
Nicht nur mit dem Munde essen
Friedrich Nietzsche spricht wahr, wenn er sagt:
"Du musst nicht nur mit dem Munde, sondern auch mit dem Kopfe essen, damit dich nicht die Naschhaftigkeit des Mundes zugrunde richtet."
Reifes Obst gibt es nicht das ganze Jahr und reifes gepflücktes Obst hält sich nicht das ganze Jahr. Rhythmen der Natur verlangen Respekt. Wer glaubt sich nicht scheren zu müssen um ihre Vorgaben braucht sich über Krankheit nicht zu wundern.
Seit Jahrtausenden hat der Mensch täglich im Durchschnitt 16 - 24 Gramm Fruktose in Form von Obst und Honig verzehrt. Heutzutage sind es um 80 Gramm täglich (in den USA, bei uns wird es ähnlich). Doch es ist kein natürlicher Fruchtzucker, sondern industriell verarbeitete Fruktose, meistens als Maissirup = HFCS (high-fructose corn syrup, der bis zu 90 % Fruktose enthält).
Fruchtzucker hat eine deutlich höhere Süßkraft als Glukose. Da der Maisanbau in den USA subventioniert wird, ist Maissirup als Süßungsmittel billig.
Krankheit wird also gefördert und deshalb kann Ihnen nur ihr Kopf helfen, wenn Sie den Instinkt bereits verloren haben.
Quellen und Literaturnachweis
Regulation of the fructose transporter GLUT5 in health and disease. Douard V, Ferraris RP, Am J Physiol Endocrinol Metab. 2008; 295(2): E227-37.
Dietary fructose: implications for dysregulation of energy homeostasis and lipid/carbohydrate metabolism. Havel PJ, Nutr Rev. 2005 May; 63(5):133-57.
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