Die Ochsenbilder des Zen
Die Geschichte vom Zähmen des Ochsen
Die Geschichte von den zehn Ochsenbildern im Zen beschreibt den Weg zur Erleuchtung. Ich bin ein Fan von Zen, aber nicht von Erleuchtung. Beleuchtung reicht mir. Aber für Wege habe ich was übrig.
Die zehn Ochsenbilder beschreiben wunderbar die Suche nach dem Ochsen. Es handelt vom Finden, Fangen und Zähmen des Ochsen. Nein, gar nicht dumm und schon gar nicht langweilig.
Es ist eine Märchengeschichte des inneren Lebens. Es handelt vom Zurückführen des Ochsens auf den richtigen Weg.
Der Ochse und der Hirte sind vergessen
Wenn der Ochse gefunden ist und gezähmt zurückgebracht, dorthin wo er hingehört, dann ist die Geschichte zu Ende. Der Ochse bereitet keine Sorgen mehr und der Hirte ist nicht mehr von Nöten.
Die Rollen haben sich geändert und die Beziehung ist eine andere.
Spiritualität ist das Erkennen einer Metaebene
Meta, vom griechischen meta- μετά jenseits, weiter, darüber meint als Metaebene eine übergeordnete Sichtweise, bei der die transzendierten Ebenen und damit hinter sich gelassenen Ebenen integriert werden.
In diesem Prozess des Transzendierens - des Überschreitens, wird die Sicht auf das hinter sich Gelassene und Überkommene verändert.
Es erschließt sich durch den Prozess und der Sicht aus der Warte einer neuen Erkenntnis eine neue Wahrnehmung und Einsicht.
Zurückgekehrt - aber nicht umsonst!
Zum Ursprung ist er zurückgekehrt. Doch seine Schritte waren umsonst.
Das ist die Übersetzung eines Kommentars von Zensho zu den zehn Ochsenbildern. Ich finde es war nicht umsonst. Die Schritte haben zwar am Ursprung scheinbar nichts geändert, aber es ist kein Weg umsonst. Ich bin sicher - sogar der Ursprung hat sich verändert.
Meine Sicht in Worten:
Am Ursprung zurück
Wozu all die Schritte
Das Finden des wahren Selbst
Was ist der Ochse. Er ist kein Teil unseres inneren Zoos, in dem wir uns mit Fragmenten unseres Ich identifizieren. Diese Fragmente können wir auch in Gestalt von Tieren sehen und diese Anteile von uns mit Hilfe von Projektionen verwirklichen.
Der Ochse steht für unser wahres Selbst. Jenseits von Fragmenten, jenseits von Projektionen, jenseits unserer Träume in denen wir uns verlieren und wiederfinden.
Dieses Jenseits der Persona, dieses Jenseits unserer Masken ist das wahre Selbst. Es ist die Metaebene unserer vielen Ichs. In der Parabel von den Ochsenbildern des Zen ist dieses wahre Selbst dargestellt als Ochse.