Die Elemente der Psyche
Die Glyphen der vier Elemente
Oben abgebildet sind die alten alchemistischen Glyphen der Elemente. Die vier Elemente des Hippokrates Feuer - Wasser - Erde - Luft sind Symbole der grundlegenden Wahrnehmung unserer Welt.
Einerseits sind sie Symbole für unsere bekannte Umwelt, der vierfältige Ausdruck der materiellen Welt.
Andererseits sind sie Symbole für unser inneres Erleben.
Sie können versichert sein, dass Hippokrates vollkommen klar war, dass wir nicht eine Mischkulanz aus Feuer Wasser Erde und Luft sind. Er hat die Repräsentanten der erkennbaren Kräften als die Elemente bezeichnet.
Wenn wir von einem luftigen Sanguiniker sprechen oder einem feurigen Choleriker, dann ist klar, dass niemand mit Vernunft Begabter annimmt, dass Luft oder Feuer in deren Adern fließt. Hippokrates war ein Genie und hat die Welt nicht verkannt sondern ihre wirkenden funktionalen Kräfte erkannt und enthüllt.
Wenn Kritiker hippokratisches Denken als falsch verwerfen, dann beweisen sie nur, dass sie nicht in der Lage sind verschiedene Denksysteme zu akzeptieren und flexibel unterschiedliche Aspekte und Denkebenen zu nützen. Damit verschenken sie allerdings gleichzeitig die Vorteile anderer Sichtweisen.
Wenn Physiker zwischen den Denkwelten der Mechanik Newtons und der Quantenphysik wechseln, ist ihnen klar, dass sie damit keinen Tabubruch und Fehler machen. Schließlich funktionieren auch die Universen und Welten mit beiden Systemen klaglos.
Besonders ein Wechsel diagnostischer und therapeutischer Perspektiven kann mehr als hilfreich sein, weil es dann gelingen kann die Schranken der Wahrnehmung zu überschreiten und neue Horizonte zu entdecken.
Auch Paracelsus hat versucht essentiell zu denken, wenn er zum Beispiel im Quecksilber die Beweglichkeit gesehen hat. Wem einmal ein alter Quecksilberthermometer zerbrochen ist, weiß wie weit die zerspritzten Quecksilbertropfen als Kugeln rollen.
In Symbolen zu denken ist abstraktes Denken. Die Dynamik der Psyche kann nur abstrakt gelöst werden und nicht nur im Denken materieller Substrate, chemischer Verbindungen oder neuraler Transmitter. Stoffwechsel ist eines aber schon elektrische Potentiale und Nervenimpulse ein Zweites und Drittes. Unsere Sinne tragen bei zu diesem Spiel der psychischen Kräfte, die Ängste, die Gewohnheiten, ....
Wie soll eine rein materielle Sicht die psychischen Funktionen und Probleme einer Lebensgeschichte abbilden?
© Dr. Andreas Oberhofer, Innsbruck