Gesunde Entwicklung - gesundes Leben
Entwicklung braucht Realität
Immer häufiger sehe ich Kinder, die vor ein Tablet gesetzt werden um es ruhig zu stellen. Das erste Mal bereits vor vielen Jahren sah ich ein Kind im Hochstuhl sitzen , dem auf einem aufgestellten Tablet ein Film abgespielt wurde, damit die Eltern in Ruhe essen können.
In diesem Alter kann ein Kind nichts verstehen, es wird aber in Bann gezogen und verliert den Bezug zur realen Umwelt. Vor kurzem ein Baby, das gerade aufrecht zu sitzen erlernt hatte, um dann - abgestellt - Filmchen schauen zu dürfen.
Es ist gelinde gesagt dabei noch was abgestellt: die Verantwortung von Eltern und deren Vernunft. Alle Zeit, in der ein Kind abgestellt wird - in einem Abstellraum des Geistes, auf einem Abstellgleis der Entwicklung - verliert es genau diese Zeit um sich kindgemäß zu entwickeln.
Wie soll ein Kind Sprache lernen können wenn es nicht situationsbezogen zeitgleich Gefühle und Lippen lesen lernt? An welchen Dialogen soll es lernen wenn nicht an Gesprächen mit ihm selbst?
Kinder werden neben Tablets gefüttert, lieblos gestopft. Wie sollen sie - vom Essen abgelenkt - Geschmack lernen? Vom dabei während des Essens erlebten Stress gar nicht erst zu reden.
Situationen werden mit Gefühlen verknüpft. Werden ähnliche emotionale Verbindungen wiederholt, dann entstehen Emotionsmuster. Das alles macht Sinn.
Keinen Sinn macht es allerdings, wenn beim Essen Angst erlebt wird. Damit entstehen emotionale Stereotypien und ganz konkret kann dann bei einer geschaffenen und fixierten emotionalen Verbindung zwischen Essen und Angst, dann plötzlich bestimmtes Essen Angst auslösen. Und dann wundern sich alle?!
Auch Heranwachsenden und Erwachsenen sei versichert: Ein gesundes Gefühlsleben lässt nicht erlernen durch Filme und hießen sie noch so sehr wie "Sturm der Gefühle".
Maximalgefühle sind nicht normal
Eine Scheinwelt, wie sie in Medien dargestellt ist, muss - um spannend zu sein - überzeichnet werden.
Maximalgefühle sind jedoch weit von der Norm entfernt. Diese vorgetäuscht falsche Normierung emotionaler Stimmungen verstimmt jedoch das normale Gefühlsleben.
Wer zu wenig hört, erlebt die Geräuschwelt falsch. Er dreht Radio und Fernseher laut auf und spricht lauter, weil er sich selbst zu schwach hört.
Wer den Gesprächspartner am Handy kaum mehr hört spricht instinktiv lauter, wie in einem lauten Lokal, in dem man schreien muss um sich verständlich zu machen.
Wem immer unangepasste und überdrehte Gefühle vorgespielt werden, der wird sein Gefühlsleben falsch adaptieren und so kommt schnell ein "Wurm in die Liebe".
Filme erziehen nicht zur Normalität, denn sie stellen nicht Normalität dar. Werden Kinder in eine Scheinwelt hineinverführt, dann werden Anspruch des Lebens und die Grenzen des Machbaren verfremdet.
Das Ergebnis sind Maximalansprüche auch an sich selbst. Es ist nämlich auch nicht normal, dass 12.000 Menschen einen Citymarathon laufen. Laufen ist gesund, ein Marathon nicht wirklich.