Konstruktivismus - Wir schaffen Wirklichkeiten
Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten ...
An das Stiftsfräulein Wilhelmine v. Zenge Hochwürden und Hochwohlgeboren zu Frankfurt a. O.
Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, so würden sie urteilen müssen, die Gegenstände, welche sie dadurch erblicken, sind grün – und nie würden sie entscheiden können, ob ihr Auge ihnen die Dinge zeigt, wie sie sind, oder ob es nicht etwas zu ihnen hinzutut, was nicht ihnen, sondern dem Auge gehört. So ist es mit dem Verstände. Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint. Ist das letzte, so ist die Wahrheit, die wir hier sammeln, nach dem Tode nicht mehr – und alles Bestreben, ein Eigentum sich zu erwerben, das uns auch in das Grab folgt, ist vergeblich –
Heinrich von Kleist, Briefe an Wilhelmine von Zenge, Berlin, den 22. März 1801
Die rosarote Brille ist Realität
Es ist spannend wie das Leben spielt. Ich liebe die Sprache von Heinrich von Kleist seit dem Gymnasium und wenn an Wilhelmine von Zenge in Frankfurt an der Oder schreibt, so berührt mich das, weil ich dort Kulturwissenschaften studiert habe.
Es ist Realität, dass wir die Welt durch Farben sehen, die wie Brillengläser diese scheinbar fixe Realität verändern, modifizieren und emotional prägen.
Was wir sehen mag ja für alle ähnlich sein, ich weiß aber mit sicherer Bestimmtheit, dass diese Welt für jeden Einzelnen emotional verschieden sein kann.
Sie verstehen Ihr Kind nicht, Ihren Partner nicht. Doch diese wundern sich mit dem gleichen Recht über Sie.
Kein Wunder, sie leben in anderen Welten
In anderen Welten zu leben ist nicht nur eine Frage des intellektuellen Verstehens sondern in erster Linie ein Thema des emotionalen Empfindens, das oft sogar konträr sein kann.
Unverständnis und Missverständnisse sind die unvermeidliche Folge.
Emologie - die Lehre von den Emotionen
Mit den Testmethoden der Emologie kann man emotionale Welten sichtbar machen und die verschiedenen Formen emotionaler Konstruktion der Wirklichkeit sichtbar erleben.
Das Emogramm macht es erstmals möglich Gefühlswelten sichtbar und erlebbar zu machen.
Damit entsteht eine konkrete und sichtbare Gesprächsbasis, die zu wahrer Kommunikation und zu tieferem Verständnis führt und einen Schritt zum Verstehen des Unverständlichen an Partnern, Kindern, .... , Gegnern führen kann.
Streit ist Feigheit vor wahrer Konfrontation
Jeder Zwist, jeder Streit, jeder Krieg ist die Folge aus der Hybris, alle müssten unsere Welt verstehen können.
Das könnte gerade noch möglich sein, aber der Schritt aus der engen Erlebniswelt des kleinen Selbst in die gefürchtete, weil andere Erlebenswelt des Anderen, ist gefühlsmäßig ausgeschlossen. Dieser Schritt würde die emotionale Gewissheit der eigenen "Realität" in Frage stellen. Diese Angst ist für die meisten unerträglich.