Die innere, erhaltende Übung
Ruhe - Stille - Atmen - Wissen - Erhalten
Atmung, Muskelspannung und Denken hängen eng zusammen. Vor langer Zeit zogen bereits chinesische Ärzte diesen Schluss, der inzwischen zu wissenschaftlicher Gewissheit wurde.
In den atemtherapeutischen Sanatorien Chinas wird dieses Jahrtausende alte Wissen besonders dazu benützt, um auf das Nervensystem heilend einzuwirken.
Dabei gibt es nach Ansicht der chinesischen Medizin drei Grundforderungen: Die erste ist das Erlernen des Entspannens und Stille Werdens, die zweite die Konzentration auf die Atmung, und die dritte das Wissen um das richtige, alle Einseitigkeit vermeidende Wechselspiel von Aktivität und Passivität.
Denn keine Einseitigkeit, auch nicht die des gesundheitserhaltenden und gesundheitsschaffenden Übens kann die Harmonie des Körpers fördern.
Erlernen Sie die Entspannungsmethode der „inneren erhaltenden Übungen“:
Nehmen Sie eine angenehme Körperhaltung ein, wie aufrechtes Sitzen, ohne sich anzulehnen, oder die Seiten- oder Rückenlage. Atmen Sie einige Minuten normal weiter.
Dann blasen Sie die Luft durch den Mund aus und entspannen gleichzeitig die Muskulatur des Kopfes und des Halses. Gleichzeitig denken Sie das Wort „Ruhe“ oder „Stille“. Fahren Sie mit einigen normalen Atemzügen in der Übung fort.
Dann blasen Sie wiederum durch den Mund die Luft aus, denken „Ruhe“ und „Stille“ und entspannen gleichzeitig die Schulter- und die Armpartie. Führen Sie Ihre Übung weiter, indem Sie die Brustmuskulatur, dann die des Rückens, der Taille, des Bauches und der Beine lockern.
Gelingt Ihnen nach mehrmaligem Üben die Übung, so werden Sie über Entspannung der Muskulatur eine Beruhigung der Aktivität ihrer Gehirnrinde erreichen und damit einen Zustand tiefer Regeneration und Entlastung des Nervensystems.
Nach chinesischem Brauch wünsche ich Ihnen: „Möge die Übung gelingen.“