Die Sprache der Gefühle
Farbe und die Sprache des Fühlens
Wenn Worte die Bausteine der Sprachen sind, dann sind Farben die Worte der Gefühle. Mit Farben, die wir lieben oder ablehnen drücken wir Emotionen aus, die sich normalerweise weitgehend unserer Sprache entziehen.
Es war immer Bedürfnis meiner Empathie und natürlich zugleich meiner wissenschaftlichen Neugier die Gefühle meiner Patienten zu erfassen. Nur zu hören, dass jemand Angst hat, dass er traurig ist, wütend oder verbissen, perfektionistisch ist oder sich wertlos oder ungeliebt und einsam fühlt, war mir immer zu wenig.
Von Gefühlen erzählt zu bekommen und nur zu hören ist der gleiche Unterschied wie ein Foto von einem Essen zu sehen und es nicht kosten zu können. Niemand wird mir den Geschmack von Zimt, den Duft von Nelken oder das Empfinden von Schokolade nur durch ein Bild vermitteln können.
Chiron und der verwundete Heiler
Eine Vorbedingung um einen Geschmack nachempfinden zu können oder ein Gefühl miterleben zu können. ist die Erinnerung. Wer nie einen Kaffee getrunken hat wird nie wissen was Kaffeetrinkern wichtig ist. Wer nie Alkohol getrunken hat oder zu viel davon, kann seine Wirkung nicht verstehen.
Ähnlich geht es dem Heiler. Jemand, der immer fern von Krisen gelebt hat, tut sich schwerer zu verstehen wie sich jemand fühlt, dessen Gefühl gekränkt oder dessen Körper schon einmal verletzt war.
Der Mythos von Chiron (Cheiron) beschreibt den weißen Zentaur, den Heiler und Arzt, der nicht nur der Lehrer vieler Heroen war wie von Achilles und Odysseus, sondern auch der Lehrer von Asklepios, dem unvergleichlichen Arzt, Begründer und Gott der Heilkunst.
Chiron, war ein Zentaur, ein Mischwesen aus Mensch und Pferd und als Halbbruder des Zeus ein Halbgott und unsterblich. Als er von einem mit dem Blut der Hydra vergifteten Pfeil verletzt wurde, litt er an so unerträglichen Qualen, dass er seine Unsterblichkeit aufgab.
Seither sind in dem Mythos dies Chiron die Verwundung und der Heiler verbunden.
Psychochromie - Diagnostik von Farbe und Gefühl
Wer es jedoch erlernt, die Worte und Sprache der Farben zu verstehen, kann - wenn auch entfernt - die Art und Weise von Gefühl und Emotion nachempfinden. Ich nenne diese Verknüpfung von Farben und Gefühlen mit allen ihren diagnostischen als auch therapeutischen Möglichkeiten Psychochromie.