Jugendstress - schlechter Start ins Leben
Stress - die falsche Basis fürs Leben
Immer mehr Jugendliche sind psychisch krank. Die Zunahme ist enorm. Es ist mehr als nur beunruhigend. Ich sehe eine Generation heranwachsen, die auf so vielen Ebenen psychisch überfordert ist, dass nicht nur psychische Krankheiten unausweichlich drohen.
13 - 18 Jahre ein Plus von 90 Prozent an Depression
So beträgt die Steigerung von sogenannten Anpassungsstörungen, das sind depressive Reaktionen aufgrund von übermäßiger und nicht kompensierbarer Belastung bei Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren im Vergleich von 2007 bis 2018 ganze 90 Prozent!
75 Prozent mehr Angst und Panik bei Jugendlichen
In den selben Jahren haben Angst- und Panikerkrankungen bei den 13 bis 16 Jährigen um ganze 75 Prozent zugenommen.
Der Untergang des europäischen Reiches
Ich rede hier nicht von Dekadenz, das sich ja vom Französischen décadence ableitet und mit seiner Bedeutung „Niedergang“, „Verfall“ begrifflich den weithin beobachteten Untergangssymptomen nahe zu stehen scheint.
Nein, der Untergang, den ich sehe, hat nicht zu tun mit verkommenem Sittenverfall. Nein, denn der Fleiß hat seinen Höchststand erreicht.
Jugendliche werden gepresst und mit Zugangsbeschränkungen von ihrem Lebensziel abgehalten und abgebracht. Sie werden in die Falle einer zukünftigen, scheinbaren Elite gelockt.
Werden sie diese Pseudoelite einmal - wenn überhaupt - erreicht haben, dann werden sie als überqualifiziert ausgespuckt werden.
Die psychischen Anforderungen sind krank
Nein, es sind nicht die Jugendlichen, die jetzt - scheinbar dümmer und schwächer als früher - häufiger krank werden. Es ist die Gesellschaft, die sich hilflos und ohne Perspektive völlig krank verhält.
Flexibilität, der Weg zu Gesundheit
Der einzige Weg, den ich für die Jugendlichen im Moment sehe, ist Flexibilität. Wer mehr als nur einen Traum für seine Zukunft hat, tut sich leichter, denn er hat mehrere Ziele zur Auswahl. Starres Festhalten an einer Fiktion, die häufig noch von Außen kommt, führt in das Gefühl des Versagens und der Angst vor der Zukunft, in den depressiven Zustand einer Anpassungsstörung. Das nicht zu können, was "sein soll".
Ich wünsche jedem Jugendlichen in dieser schwierigen Zeit einen schönen Weg in die Zukunft zu finden.